Im Handumdrehen war das Semester in Australien um, und jetzt stehen die Sommerferien vor der Tür, genau, bis März hier. Nun geht's endlich ans Reisen. Der Plan: die Ostküste im Campervan entlang. Nun, wer einen Trip in Australien plant, sollte sich der Tatsache bewusst sein, dass dieses Land riesig ist, einen vieles töten kann, und die Sonnenbrandgefahr extrem hoch ist. Dennoch ein einzigartiges Abenteuer im Campervan, mehr davon im Jänner-Rondomobil.
Nun ist es auch Zeit, Melbourne Lebewohl zu sagen, und das mache ich mit einem flauen Gefühl im Magen, denn diese Stadt, der Linksverkehr und seine Einwohner haben es mir schon sehr angetan. Eines der Dinge, die ich sehr geschätzt habe an den Australiern, ist ihr Sinn für Humor. Denn für Aussies steht das Aufdieschaufelnehmen von anderen auf dem Tagesprogramm. Kritisch wurde es immer dann, wenn ich gescherzt habe, denn Sarkasmus verstehen sie leider nicht wirklich.
Außerdem: Wenn man Australiern erzählt, dass man aus Österreich ist, bekommt man interessanterweise immer zweierlei zu hören – entweder: Wien ist wunderschön, aber ich kann mich nicht mehr so genau erinnern. Woran das liegen mag, lasse ich jetzt offen. Oder: Arnie – Arnold Schwarzenegger. Kann man beides nicht abstreiten. Eher wird man um drei Zentimeter größer aus Stolz über die Heimat.
Und zu Recht sind die Australier neidisch auf Europa, mit seiner Diversität und der Tatsache, dass der nächste Staat nur einen Katzensprung entfernt ist. Fährt man in Down Under vier Stunden, ist man noch immer im selben Bundesstaat. Und dadurch wird das flaue Abschiedsgefühl etwas gemildert, weil man weiß, wie gut man es in Europa hat. (Madeleine Kopitschek, 08.12.2015)