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Der türkische Premier Davutoglu will auf Russland zugehen.

Foto: REUTERS/Yiannis Kourtoglou

Ankara/Moskau – Nach den jüngsten Vorwürfen des russischen Präsidenten Wladimir Putin hat die türkische Regierung erneut um Entspannung in der eskalierenden Krise geworben. "Lasst uns unsere Angelegenheit angehen, indem wir von Angesicht zu Angesicht reden", sagte Ministerpräsident Ahmet Davutoglu nach Angaben der Nachrichtenagentur Anadolu an die Adresse Putins.

"Aber lasst uns keine Kampagnen gegeneinander führen, die an die Zeit des Kalten Krieges erinnern." Der türkische Regierungschef hielt sich am Freitag zu einem Besuch in Aserbaidschans Hauptstadt Baku auf.

Davutoglu sagte, die Türkei hege "nicht einmal das geringste negative Gefühl gegenüber dem russischen Volk. Türken und Russen sind zwei große Völker, die die Geschichte Europas und Asiens geprägt haben." Davutoglu betonte erneut, dass sich die Türkei für den Abschuss des russischen Kampfjets in der vergangenen Woche nicht, wie von Moskau verlangt, entschuldigen werde. "Wir entschuldigen uns nicht dafür, unsere Grenzen zu schützen."

Davutoglu wies erneut die russische Anschuldigung zurück, die türkische Regierung unterstütze die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) und billige den grenzüberschreitenden Ölschmuggel. Er frage sich, warum die Regierung in Moskau solche Anschuldigungen erst seit dem Abschuss des Flugzeuges erhebe. (APA, 4.12.2015)