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Die Ehe wird aus Mangel an Alternativen weitergeführt.

Foto: REUTERS/PETER

Milton Keynes – Der österreichisch-englische Formel-1-Rennstall Red Bull hat am Freitag seinen zukünftigen Motorenpartner bekanntgegeben. Das ehemalige Weltmeisterteam wird in der kommenden Saison mit einem Antrieb an den Start gehen, der den Namen "TAG Heuer Power Unit" trägt. Das Aggregat wird weiter von Renault geliefert, aber von Ilmor weiterentwickelt. Der Uhrenhersteller TAG Heuer hat sich die Namensrechte gesichert.

Partnerschaft mit Schweizer Uhrenhersteller

Der Bolide für 2016 wird den Namen Red Bull Racing-TAG Heuer RB12 tragen. Laut Aussendung von Red Bull wird es mit dem Schweizer Uhrenhersteller, der bis zuletzt gleich 30 Jahre lang Sponsor von McLaren war, eine mehrjährige Partnerschaft geben. Die Triebwerke werden trotz der Querelen in diesem Jahr, als sich Red Bull aus Ärger über den schwächelnden Antrieb mit dem französischen Motorenhersteller überworfen hatte, vorerst weiter von Renault geliefert. Es steht also nicht drauf, was im Red Bull drinnen ist.

Dem Rennstall von Milliardär Dietrich Mateschitz, von 2010 bis 2013 viermal Konstrukteurs- und Fahrerweltmeister, waren in den vergangenen Monaten die Alternativen abhandengekommen. Der Renault-Motor wird nun vom Schweizer Mario Illien, dem Mitbegründer der Motorenschmiede Ilmor, mit Upgrades versehen. Illien hatte sich in der Formel 1 als Lieferant der Weltmeister-Triebwerke für McLaren-Mercedes-Pilot Mika Häkkinen einen Namen gemacht.

"Es ist eine Ironie, dass wir diesen Weg der Entwicklung schon vor zwölf Monaten gehen wollten", hatte Red-Bull-Teamchef Christian Horner schon Ende November gemeint. Illien hatte einen neuen Zylinderkopf für Renault entworfen, der aber nie zum Renneinsatz kam, weil die Entwicklung die Franzosen nicht überzeugen konnte.

Renault hatte das Ende einer monatelangen Hängepartie am Donnerstagabend beendet. Mit der erwarteten Übernahme des finanziell angeschlagenen Formel-1-Rennstalls Lotus und der Rückkehr als Werksteam in die Formel 1 will der französische Autohersteller wieder selbst für Schlagzeilen sorgen.

"Renault hatte zwei Optionen: Zu 100 Prozent zurückzukommen oder zu gehen. Nach einer detaillierten Studie habe ich entschieden, dass Renault in der Formel 1 bleibt und 2016 an den Start geht. Die letzten von den Formel-1-Verantwortlichen gelieferten Details haben uns die Zuversicht gegeben, diese neue Herausforderung anzunehmen", erklärte Renault-Vorstandschef Carlos Ghosn. Das Engagement soll bis 2025 dauern, im Jänner will Renault weitere Details bekanntgegeben. (APA, 4.12.2015)