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Eine Kunstinstallation auf dem Konferenzgelände in Paris.

Foto: APA/AFP/PATRICK KOVARIK

Paris – Bei der Uno-Klimakonferenz in Le Bourget bei Paris liegt nach den ersten Verhandlungstagen nun ein neuer Entwurf für ein globales Klimaschutzabkommen vor. Die Neufassung wurde am Donnerstag auf der Website des Sekretariats der UNO-Klimarahmenkonvention (UNFCCC) veröffentlicht. Der vorläufige Vertragstext wurde demnach von 55 auf 50 Seiten verkürzt.

Die Zahl der weiterhin diskutierten Optionen habe sich aber nicht verringert und liege weiter bei rund 250, kritisierte der Sprecher der Umweltschutz-Stiftung Nicolas Hulot, Matthieu Orphelin, bei einer Pressekonferenz. Die Abschnitte in Klammern hätten sogar noch zugenommen: statt 1.250 seien es nun 1.400.

Aufruf für zügigere Verhandlungen

Am Mittwoch hatte unter anderem der französische Außenminister Laurent Fabius dazu aufgerufen, zügiger ein Klimaschutzabkommen auszuhandeln. Es soll dieses Jahr beschlossen werden, um rechtzeitig 2020 das auslaufende Kyoto-Protokoll zu ersetzen. Ziel des neuen Abkommens ist es, die Erderwärmung auf ein beherrschbares Maß von zwei Grad im Vergleich zum vorindustriellen Zeitalter zu begrenzen.

Um die Verhandlungen zu beschleunigen, wurde auf Vorschlag der Staatengruppe G77, der 134 Entwicklungs- und Schwellenländer angehören, die Zahl der Arbeitsgruppen verringert. Im Namen der G77 hob die südafrikanische Verhandlungsführerin Nozipho Mxakato-Diseko außerdem hervor, dass es ausreichende Finanzzusagen der Industrieländer für die Bewältigung klimabedingter Schäden und für Klimaschutzmaßnahmen in den Entwicklungsländern geben müsse.

Zu wenige Zusagen für Klimafonds

Ab 2020 sollen die Industrieländer jährlich 100 Milliarden Dollar (94,2 Milliarden Euro) dafür bereitstellen. Das Geld soll aus Staatsetats und der Privatwirtschaft kommen. Die bisherigen Zusagen reichen allerdings noch nicht aus.

Bis Samstagmittag soll ein möglichst eindeutiger Vertragsentwurf vorliegen, über den dann ab Montag die Minister der mehr als 190 Teilnehmerstaaten verhandeln. Am Freitag kommender Woche soll die UN-Klimakonferenz zu Ende gehen. (APA, AFP, 4.12.2015)