Wien – Der Direktor des Bundesamts für Verfassungsschutz und Terrorismusbekämpfung (BVT), Peter Gridling, schließt nicht aus, dass sich radikalisierte Personen unter Flüchtlinge mischen. "Aber radikalisiert ist nicht gleich Terroristen", relativierte er am Freitag im Ö1-"Mittagsjournal". Man müsse zudem auch davon ausgehen, dass potenzielle Attentäter auch auf anderen Wegen nach Europa reisten.

Die österreichischen Sicherheitsbehörden hätten bereits einige Hinweise erhalten, dass sich radikalisierte Personen unter den Flüchtlingen befunden hätten. "Wir sind diesen Hinweisen auch immer nachgegangen und der Großteil dieser Hinweise hat sich als nicht richtig herausgestellt", ergänzte Gridling. Für den obersten Staatsschützer sei dies der Anlass dafür, Hinweisen, die man erhält auch entsprechend nachzugehen und ernst zu nehmen. "Das ist aber kein Anlass dafür, Flüchtlinge unter einen Generalverdacht zu stellen", warnte er.

Laut Gridling muss man auch davon ausgehen, dass es neben dem Flüchtlingsstrom auch die Möglichkeit gibt, "ganz legal zu reisen". So gebe es Hinweise, dass Reisedokumente in Hände des IS gelangt sind. (APA, 4.12.2015)