Foto: Der Plankenauer

Nur wenige können sich damit brüsten, mit ihrem Namen einem Zeitwort Pate gestanden zu sein. Schenkt man der Forschungsstelle Österreichisches Deutsch an der Universität Graz Glauben, dann zählt neuerdings Politologe Peter Filzmaier zu diesen Happy Few. Der Konjugation des Verbums Filzmaiern, das es heuer bei der Wahl zum Wort des Jahres auf Platz drei geschafft hat, steht künftig nichts entgegen: "Ich filzmaierte; du filzmaiertest; er, sie, es filzmaierte" usw. .

Andere bekannte Zeitwortspender sind die Herren Guillotin, Lynch, Röntgen, Morse oder Pasteur. Damennamenverben scheinen eher wenig verbreitet zu sein: Die Wikipedia-Liste der deutschen Deonyme (Deonym = ein von einem Eigennamen abgeleitetes Wort) nennt lediglich das auf die mythologische Zauberin Circe zurückgehende "bezirzen".

"Brötzen" leitet sich vom deutschen Free-Jazz-Musiker Peter Brötzmann her und meint "in ein Saxofon tröten wie Sau". Wer "heideggert", spricht in der opaken Manier des deutschen Philosophen. Gesundheitsfans kennen das althergebrachte "Kneippen" (Pfarrer Sebastian Kneipp) und das "Strunzen" nach dem in der medialen Versenkung verschwundenen Fitnessguru Ulrich Strunz.

Im Sport wurde Toni Polster zum Verbonkel ("Toni, lass es polstern"). Warum es andere omnipräsente Figuren wie Richard Lugner, Niki Lauda oder Barbara Stöckl noch nicht zu Zeitwortehren gebracht haben, ist ein österreichisches Rätsel, das seiner wissenschaftlichen Klärung harrt. (win, 5.12.2015)