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Oscar Wendt (rechts) sorgte für Gladbachs Führung gegen die Bayern.

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Shinji Kagawa traf in der Nachspielzeit zum Sieg für Borussia Dortmund.

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Mönchengladbach – Bayern München kann doch verlieren. Am Samstag kassierte der überlegene Bundesliga-Tabellenführer mit einem 1:3 (0:0) bei Borussia Mönchengladbach seine erste Saison-Niederlage. Die Gladbacher setzten damit ihren Siegeszug unter Trainer André Schubert auch gegen Deutschlands Übermannschaft fort, in der David Alaba wegen Verletzung fehlte.

Borussia seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagen

Oscar Wendt (54.), Lars Stindl (66.) und Fabian Johnson (68.) trafen im Bundesliga-Klassiker für die Borussia, die nun schon seit zwölf Pflichtspielen ungeschlagen ist. Bayern war zwar besonders vor der Pause die bessere Mannschaft, blieb aber zum dritten Mal in Folge gegen die Borussia sieglos. Daran änderte auch der Treffer des in der 75. Minute eingewechselten Franck Ribéry (81.) bei seinem ersten Einsatz seit März nichts.

Für die Bayern war es die erste Hinrunden-Niederlage seit dem 28. Oktober 2012 (1:2 gegen Leverkusen). Die Borussia verdiente sich den Sieg nach der Pause mit einem mutigen Auftritt und ist nun sogar Spitzenreiter in der "Schubert-Tabelle": Seit dem Amtsantritt des Nachfolgers von Lucien Favre hat Gladbach in zehn Spielen 26 Punkte gesammelt, einen mehr als die Bayern in diesem Zeitraum.

"Wir werden uns nicht nur hinten einigeln", hatte Schubert vor dem Spiel gesagt. Die Borussia erfüllte diese Vorgabe nach Kräften und bot den Gästen die Stirn, fand jedoch vor der Pause kaum ein Durchkommen. Die Führung fiel eher glücklich, anschließend spielte sich der VfL in einen Rausch.

Vor 54.010 Zuschauern im ausverkauften Borussia-Park übernahm die Guardiola-Elf, die erstmals seit Januar 2014 unverändert in ein Pflichtspiel gegangenen war, zunächst das Kommando. Der starke Kingsley Coman überlief auf links mehrfach den überforderten Startelf-Debütanten Nico Elvedi (19) und leitete eine Reihe von gefährlichen Aktionen ein. Die beste Chance vergab Coman selbst, als er in der 25. Minute die Stange traf.

Bis zur Pause fand die Borussia zurück in die Partie und profitierte dabei auch von Unkonzentriertheiten bei den Bayern. Ohne die verletzten Alaba, Arjen Robben, Douglas Costa, Thiago, Mario Götze und Juan Bernat fehlte dem Rekordmeister etwas der Schwung der vergangenen Wochen.

Kurz nach der Pause gingen die Gastgeber dann etwas überraschend in Führung. Raffael spitzelte im Strafraum zu Wendt, der aus zehn Metern mit seinem eigentlich schwächeren rechten Fuß platziert ins Eck traf. Für den Schweden war es das zweite Saisontor.

Danach wurden die Bayern von Gladbach auseinandergenommen. Innerhalb von nur drei Minuten sorgten zunächst Stindl mit einer Direktabnahme und dann Johnson für die Entscheidung.

Dortmund siegt

Borussia Dortmund hat die Niederlage der Bayern voll ausgenützt. Der erste Verfolger setzte sich in einem dramatischen Schlager bei Vizemeister Vfl Wolfsburg mit 2:1 (1:0) durch. Dortmund verkürzte den Rückstand auf die Bayern damit auf fünf Punkte und vertagte die Entscheidung über den Herbstmeister-Titel.

Marco Reus brachte den BVB vor der Pause in Führung (32.). Nach Seitenwechsel spielte fast nur noch Cupsieger Wolfsburg. In der Nachspielzeit überschlugen sich die Ereignisse. Der Schweizer Ricardo Rodriguez erzielte zuerst per Foulelfmeter den Ausgleich (91.). Der Japaner Shinji Kagawa sorgte aber noch dafür, dass Dortmund die drei Punkte entführte (93.).

Auch in Berlin läuft es

Weiters unterlag Bayer Leverkusen, das mehr als 70 Minuten in Unterzahl agieren musste, 1:2 (1:1) bei Hertha BSC. Der 1. FC Köln verlor gegen den FC Augsburg 0:1 (0:0). Der Hamburger SV kassierte gegen den FSV Mainz 05 beim 1:3 (0:1) ebenfalls eine Heimpleite. 1:1 (0:0) trennten sich der FC Ingolstadt und 1899 Hoffenheim. (sid, red, 5.12. 2015)