Gammarth – Die beiden verfeindeten Regierungen Libyens haben sich offenbar auf ein politisches Abkommen geeinigt. "Das ist ein historischer Moment, auf den die Libyer, die Araber und die ganze Welt gewartet haben", sagte der Vizepräsident des international nicht anerkannten Parlaments in Tripolis, Awad Mohammed Awad Abdul Sadik am Sonntag nach Verhandlungen in Tunesien.

Das Abkommen muss allerdings noch von beiden Parlamenten bestätigt werden. Für die Konfliktparteien in dem nordafrikanischen Land gibt es einen von den Vereinten Nationen vermittelten Friedensplan, der bisher nicht umgesetzt wurde. Er sieht unter anderem eine Einheitsregierung vor.

In Libyen herrschen seit dem Sturz des langjährigen Machthabers Muammar al-Gaddafi im Herbst 2011 Chaos und Gewalt. Die Städte werden von rivalisierenden Milizen kontrolliert, während zwei Parlamente und Regierungen die Macht für sich beanspruchen. Die international anerkannten Volksvertreter haben ihren Sitz in Tobruk im Osten Libyens, die islamistische Gegenregierung und deren Parlament tagen in der Hauptstadt Tripolis. (APA, 6.12.2015)