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Die Bushaltestelle, an der der Sprengkörper detoniert war.

Foto: APA/AFP/NATALIA KOLESNIKOVA

Moskau – Bei der Explosion eines selbstgebastelten Sprengsatzes an einer Moskauer Bushaltestelle sind fünf Menschen verletzt worden. Drei von ihnen seien noch im Spital, ihr Zustand sei jedoch gut, teilten die Behörden am Dienstag mit. Die Polizei ermittelte nach Angaben ihres Sprechers Maxim Koloswetow wegen Vandalismus, sie ging nicht von einem politisch motivierten Anschlag aus.

Nach ersten Erkenntnissen der Polizei hatten Unbekannte am Montagabend den Sprengsatz entweder aus einem fahrenden Auto oder einem Wohnhaus auf die Haltestelle in einem Ausgehviertel der russischen Hauptstadt geschleudert. Er ähnelt demnach einem großen Knallkörper, wie er unter anderem für militärische Übungen eingesetzt wird, und zielt eher darauf ab, mit lauten Krachen zu detonieren als zu verletzen. Dennoch wurden insgesamt fünf Menschen verletzt.

Augenzeugin: "Es war furchterregend"

"Ich stand an der Haltestelle, als wir plötzlich eine laute Explosion hörten. Es war furchterregend", erzählte die 28-jährige Ksenja dem Nachrichtensender LifeNews. "Ich glaubte erst, dass Leute schießen würden, und bin schnell weggerannt." Ein Vertreter der Polizei sagte am Dienstag der russischen Nachrichtenagentur Interfax, Überwachungskameras hätten den Werfer des Sprengsatzes aufgenommen. Weitere Details zu dem Vorfall nannte er aber nicht.

An der Bushaltestelle lag nach der Explosion zersplittertes Glas, außerdem waren mehrere Polizeiautos sowie die Feuerwehr und Krankenwagen im Einsatz. Seit der Anschlagsserie vom 13. November in Paris, bei der 130 Menschen getötet wurden, haben die russischen Behörden die Sicherheitsmaßnahmen in Moskau weiter verschärft. (APA, 8.12.2015)