Neu-Delhi – Bei zwei Zugunglücken in Indien sind insgesamt mindestens 14 Menschen ums Leben gekommen. In Jharkhand im Osten des Landes raste ein Zug in einen Jeep, dessen Reifen in der Gleisanlage hängengeblieben waren. In Haryana im Norden Indiens fuhr am Dienstag ein Expresszug auf einen Regionalzug auf. Dabei sei der Zugführer getötet und ein Wachmann verletzt worden, sagte ein Sprecher der Eisenbahn.
Die Familie in dem Jeep habe es nicht mehr rechtzeitig aus dem Auto geschafft, sagte der Bahnsprecher weiter. Unter den 13 Toten in Jharkhand seien auch sechs Kinder. Die Familie war demnach auf dem Rückweg von einem Tempelbesuch in Rajrappa, als das Auto auf einem unbewachten Bahnübergang steckenblieb. "Das Fahrzeug wurde völlig demoliert, weil der Zug es mehr als 100 Meter weit mitschleifte", sagte der Sprecher.
Indiens Züge transportieren jeden Tag rund 23 Millionen Menschen in etwa 12.000 Zügen. Das gigantische Schienennetz wird oft als "Lebensader der Nation" bezeichnet, da Inder aller Kasten und Klassen es benutzen. Das Netz wurde von den britischen Kolonialherren gebaut, um Handelsgüter wie Baumwolle zu den Häfen zu schaffen. Seit der Unabhängigkeit Indiens im Jahr 1947 wurden kaum neue Gleise verlegt, da die Bahn damit beschäftigt ist, das vorhandene Netz zu erhalten. (APA, 8.12.2015)