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Der tadschikische Staatschef Emomali Rachmon mit Österreichs Präsident Heinz Fischer auf Staatsbesuch im Jahr 2013.

Foto: apa bundesheer

Duschanbe – Die Ex-Sowjetrepublik Tadschikistan in Zentralasien will Vornamen ausländischer Herkunft für Neugeborene verbieten. Eltern sollen künftig aus einem Register von 4.000 bis 5.000 modernen und alten tadschikischen Namen wählen können. Das Parlament in der Hauptstadt Duschanbe soll das Gesetz noch heuer ändern.

Der autoritäre Staatschef Emomali Rachmon hatte sich schon vor Jahren beschwert über russische Wörter wie Wolk (Wolf) und Topor (Axt) als Vornamen, "die uns und alle anderen verschrecken". Der Vorstoß passt zu Rachmons Bemühungen, die eigene Kultur des armen Gebirgslandes herauszustreichen. Auch Namen aus dem Arabischen sollen verschwinden, wobei in dem islamischen Land Ausnahmen für Vornamen wie Mohammed, Hassan, Hussein, Fatima oder Suchra gemacht werden.

Derzeit populäre tadschikische Namen sind Sitora (Stern) für Mädchen, Dschachongir oder Bachodur (der Starke) für Buben. "Die Änderungen sollen den Prozess der Namenswahl für neugeborene Kinder durch die Eltern regeln", sagte die Abgeordnete Chilolbi Kurbonsoda. Auch Tiere oder Gegenstände dürfen nicht mehr als Namensgeber dienen. Seit in Tadschikistan das Wasserkraftwerk Rogun weitergebaut wird, sind für Buben Vornamen wie Rogunscho und Schachrogun in Mode gekommen.

In Tadschikistan hatten viele auch zu Sowjetzeiten russifizierten Namen mit den Endungen -ow oder -ew. Nach dem Zerfall der UdSSR 1991 verwandelten viele sie in die tadschikische Urform zurück. Rachmon hatte sich selbst bis 2007 Rachmonow genannt. (APA, 8.12.2015)