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Global gesehen gibt es beim Klimaschutz einen erfreulichen Trend.

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Österreich baut den Klimaschutz nicht schnell genug aus.

Foto: APA / HELMUT FOHRINGER

Berlin/Paris – Österreich ist auf dem Klimaschutzindex der deutschen Umweltschutzorganisation Germanwatch von Platz 36 auf 45 abgerutscht. Bereits im Vorjahr war Österreich fünf Plätze zurückgefallen. Der neuerliche Abstieg liegt Germanwatch zufolge an zwei Faktoren: Insbesondere in den Kategorien "Emissionsentwicklung" und "Klimapolitik" schneide Österreich schlecht ab. Zudem würden schwächere Staaten aufholen.

Laut Umweltbundesamt hat das Abrutschen im Klimaschutzindex auch mit den Bewertungskriterien zu tun. Änderungen würden weitaus stärker als der Ist-Zustand eines Landes bewertet. Großbritannien etwa liege auch deswegen auf dem guten Rang fünf, weil die Industrieproduktion großteils nach Südostasien ausgelagert worden sei.

Global gesehen gibt es einen erfreulichen Trend: Insgesamt deuten die vorläufigen Daten für 2014 auf einen Stillstand beim CO2-Ausstoß hin.

"Sehr komplexe Gespräche" in Frankreich

Wenige Tage vor dem geplanten Abschluss der UN-Klimakonferenz in Frankreich stecken die Verhandlungen in einer kritischen Phase. Unterhändler sprachen am Dienstag von "sehr komplexen Gesprächen". Aus österreichischen Verhandlungskreisen hieß es in Le Bourget bei Paris, der Druck auf die Verhandler in den vier Untergruppen steige stetig.

Bis Donnerstag sollten die informellen Gespräche in einen fertigen Text münden, der dann für die Schlussverhandlungen dient. Umweltminister Andrä Rupprechter (ÖVP) ist in der Gruppe "Klimaschutz bis 2020" tätig. Die Schlüsselfragen gelten der Finanzierung, aber auch der Überprüfungsmechanismus ist eine der noch ungelösten Fragen. Rupprechter betonte zuletzt, dass bei der Staatengruppe G77, der 134 Entwicklungs- und Schwellenländer angehören, noch wenig Bewegung zu erkennen sei.

Die entscheidende Frage, wie ab 2020 jährlich 100 Milliarden Dollar zur Unterstützung ärmerer Länder bei Klimaschutz und Klimafolgen zusammenkommen sollen, dürfte aber erst am Schluss geklärt werden. "Das gehört dann in das große Paket", hieß es.

Als sicher gilt, dass das geplante Abkommen einen Mechanismus enthalten wird, um die nationalen Angebote zur Senkung der Treibhausgasemissionen nachzubessern. Bisher reichen diese nicht aus, um die Erderwärmung auf zwei Grad zu begrenzen. Sie laufen eher auf 2,7 Grad mehr hinaus. (red, 8.12.2015)