Hollywood weiß, wie die Zukunft sein wird. Im Film "Intern" spielt Robert de Niro einen Praktikanten, der mit seine gesamte Erfahrung einem Internet-Start-Up zur Verfügung stellt. Sehr lustig – und weitseichtig, wie Studien zeigen.

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Die Menschen in der westlichen Welt werden immer älter. Ob die gewonnenen Lebensjahre auch tatsächlich genossen werden können, weil die Menschen gesund und fit genug sind, ist eine Frage, der Carol Jagger vom Institute of Health and Society in Newcastle in England, nachgegangen ist die Ergenisse aktuell im Fachjournals Lancet publiziert hat.

Grundlage für die Untersuchung waren die "Cognitive Function and Ageing Studies" aus den Jahren 1991 und 2011, die von der Universität Camebridge durchgeführt wurden. Darin wurden Menschen ab dem 65. Lebensjahr in drei unterschiedlichen Regionen Englands (Camebridgeshire, Newcastle und Nottingham) unter drei unterschiedlichen Gesichtspunkten befragt.

Fakten und Subjektivität

Zum einen ging es um die Selbsteinschätzung, zum anderen um kognitive Einschränkungen. Drittens sollten Studienteilnehmer sämtliche Formen von Behinderungen im Alltag angeben. Die Ergebnisse wurden mit den statistischen Mortalitätsdaten in den betreffenden Regionen in Verbindung gesetzt.

Die Ergebnisse; Zwischen 1911 und 2011 stieg die Lebenserwartung bei Männern und Frauen, entsprechend dazu stiegen auch die Lebensjahre ohne kognitive Einschränkungen. Auch die subjektive Einschätzung entsprach diesem Ergebnis.

Anders die Ergebnisse zu den Behinderungen. Hier wurde ein Zuwachs von leichten Behinderungen im Alltag verzeichnet. "Während der letzten Jahre verzeichnen wir ein eine Reduktion von kognitiven Einschränkungen , einen Zuwachs von Lebensjahren in guter gesundheitlicher Verfassung und Veränderungen in Wahrnehmungsmustern von Behinderung – leichte Beeinträchtigungen steigen, schwere werden weniger", resümieren die Autoren.

Hypothesen über Ursachen

Über die Ursachen können die Wissenschaftler einstweilen nur spekulieren. Die stark steigenden Zahlen von Adipositaspatienten und ihre diversen Folgeerkrankungen (Bluthochdruck, Diabetes) könnten eine Ursache sein. Inwiefern diese Ergebnisse mit der Zahl der Herz-Kreislauf-Erkrankungen und der verbesserten Versorgung von Schlaganfällen (Anm: Stroke Units) in Verbindung stehe, müsste erst getrennt untersucht werden, meinten die Forscher.

Die englischen Daten entsprechen den Untersuchungen in anderen europäischen Ländern wie etwa Spanien, Frankreich, Norwegen bzw. korrespondieren auch mit amerikanischen Untersuchungen.

Für wen diese statistischen Erhebungen wichtig sind? Für die Politik, die die Weichen für die zukünftige Krankenversorgung stellt und festlegt, wie lange Menschen in einer alternden Gesellschaft eines Tages arbeiten werden müssen. (pok, 9.12. 2015)