Riad – Vor einem Treffen syrischer Oppositions- und Rebellengruppen in Saudi-Arabien hat sich eine bedeutende Islamisten-Organisation gegen jegliche Zugeständnisse an Präsident Bashar al-Assad ausgesprochen. Assad müsse vor Gericht gestellt werden, erklärte die Gruppe Ahrar al-Sham am Mittwoch.

Alle Institutionen seines Unterdrückungsapparats müssten aufgelöst werden. Zugleich warf Ahrar anderen Teilnehmern des Treffens vor, "eher das Regime als das Volk und die Revolution zu vertreten". Die USA und Russland hatten sich bei den Syrien-Verhandlungen in Wien mit Vertretern der EU und Regionalmächten darauf verständigt, für die Übergangszeit die staatlichen Institutionen intakt zu lassen.

Ahrar kämpft in Syrien an der Seite der mit der Al-Kaida verbündeten Nusra-Front gegen Assad. Saudi-Arabien hat Dutzende Organisationen und Einzelvertreter der zersplitterten syrischen Opposition nach Riad eingeladen, damit sich diese auf eine gemeinsame Position für die im kommenden Jahr erwarteten Friedensverhandlungen verständigen. Neben Islamisten-Gruppen gehören zu den Eingeladenen zahlreiche moderatere Rebellen-Gruppen, die unter dem Dach der Freien Syrischen Armee zusammengeschlossen sind. Außerdem sind im Exil lebende Oppositionspolitiker vertreten, die jedoch über vergleichsweise wenig Einfluss im Land verfügen. (APA, 9.12.2015)