Bujumbura – Die Polizei in Burundi hat mindestens fünf Menschen erschossen. Polizeisprecher Pierre Nkurikiye zufolge eröffneten die Sicherheitskräfte am Mittwoch nach einem Granatenangriff das Feuer. Ein Polizist sei bei dem Zusammenstoß im Viertel Cibitoke der Hauptstadt Bujumbura schwer verletzt worden. Augenzeugen sagten hingegen, die Opfer seien Passanten gewesen, die mit den Angriffen nichts zu tun hatten.

Ein Menschenrechtler sprach von "kaltblütigem Mord." Die Menschen hätten ihre Teilnahme an Oppositionsprotesten mit dem Leben bezahlt, sagte Anschaire Nikoyagize.

Menschenrechtlern zufolge haben Sicherheitskräfte seit April mindestens 240 Menschen getötet. Das ostafrikanische Land wurde im Frühjahr durch das Bestreben von Präsident Pierre Nkurunziza, sich trotz einer gesetzlichen Begrenzung auf zwei Amtszeiten ein weiteres Mandat zu sichern, in eine tiefe Krise gestürzt. Mehr als 220.000 Menschen sind aus Angst vor einer Eskalation der Gewalt in Nachbarländer geflohen. Erst vor einem Jahrzehnt war in Burundi ein Bürgerkrieg mit etwa 300.000 Toten zu Ende gegangen. (APA, 9.12.2015)