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Foto: APA/EPA/GEORGI LICOVSKI

Idomeni ist ein Ort an der Grenze Griechenlands zu Mazedonien. Dort halten sich bei winterlichen Wetterverhältnissen tausende Flüchtlinge in Behelfslagern auf. Mazedonien, ein ehemaliger jugoslawischer Teilstaat, kein EU-Mitglied, lässt sie nicht hinein. Der weitere Weg auf der Balkanroute nach Österreich, Deutschland und Skandinavien ist ihnen versperrt.

Es sind Pakistanis, Iraner, Somalis, Marokkaner, und Bangladescher, die nicht weiterdürfen. Menschen aus Syrien, dem Irak und Afghanistan werden hingegen hereingelassen. Sie sind als Kriegsflüchtlinge anerkannt und haben eine Chance auf Asyl (die Afghanen in Deutschland und wohl auch Österreich bald nicht mehr). Die anderen werden zurücktransportiert. Die griechische Regierung hat begonnen, sie nach Athen zurückzubringen. Von dort sollen sie in die Heimat – "notfalls mit Gewalt" , wie ein Minister sagt.

So beginnt Europa, den Flüchtlingsstrom einzudämmen. Er ist zu groß geworden, um sich Großzügigkeit leisten zu können. Im Iran, in Somalia, in Marokko und Pakistan gibt es politische Verfolgung und Gewalttaten, aber keinen Krieg wie in Syrien und im Irak. In Afghanistan herrscht zwar Krieg, aber es gibt "sichere" Provinzen.

Wut und Verzweiflung unter den Abgewiesenen sind groß. Aber auf ein besseres Leben zu hoffen reicht nicht (mehr). Das ist die neue harte Realität an Europas Außengrenzen. (Hans Rauscher, 9.12.2015)