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Atlanta, Georgia.

Foto: APA/EPA/Spink

Washington/Edinburgh – Eine schottische Universität hat dem republikanischen US-Präsidentschaftsanwärter Donald Trump wegen seines Rufs nach einem Einreiseverbot für Muslime die Ehrendoktorwürde entzogen. Trumps Äußerungen seien mit dem Ethos und den Werten der Robert Gordon University "in keiner Weise vereinbar", erklärte ein Sprecher der Hochschule der Stadt Aberdeen am Mittwoch.

Die Universität im Nordosten Schottlands habe daher beschlossen, Trump den im Oktober 2010 verliehenen Ehrentitel in Betriebswirtschaftlehre abzuerkennen.

"Nicht länger geeignet"

Auch die schottische Regionalregierung stellte ihre Zusammenarbeit mit Trump ein. Trump sei nach seinen Äußerungen "nicht länger geeignet", als Mitglied des Netzwerks GlobalScot für den Wirtschaftsstandort Schottland zu werben, erklärte ein Sprecher. Trump, dessen Mutter aus Schottland kam und der im nördlichen Landesteil des Vereinigten Königreichs mehrere Golfplätze und Hotels besitzt, hatte am Montag ein generelles Einreiseverbot für Muslime in den USA gefordert. Für Empörung sorgte er auch mit Äußerungen über angebliche No-Go-Areas in Paris und London.

In Atlanta im US-Staat Georgia tauchten indes zwei Hakenkreuzplakate mit dem Antlitz des US-Präsidentschaftsbewerbers auf. Ein Polizist habe eine Nazi-Flagge an einem Brückenpfeiler entdeckt, sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch. Ein Polizeifoto zeigt Trump auf dem Hakenkreuz mit Hitlerbärtchen. Als Fliege trägt Trump einen 100-Dollar-Schein. Die "Philadelphia Daily News" hatte Trump nach seiner Forderung eines kompletten USA-Einreiseverbots für Muslime bereits mit ausgestrecktem rechten Arm auf der Titelseite abgedruckt. (APA, 9.12.2015)