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"Der Namen Bank Austria hat einen ausgezeichneten Ruf, er wird nicht in Unicredit umgeändert werden": Das versicherte Federico Ghizzoni, Vorstandschef der Bank-Austria-Mutter Unicredit, am Mittwoch im STANDARD-Gespräch. Zum Fortschritt der Verkaufsverhandlungen des Bank-Austria-Privatkundengeschäftes an die Bawag P.S.K. oder über andere Kaufinteressenten wollte der Mailänder Banker nichts sagen. Die Verhandlungen seien sehr komplex. Sicher sei einzig, dass er "so bald wie möglich" zu einem Abschluss der Verhandlungen kommen wolle, ob es sich nun um den Verkauf oder um die Neustrukturierung handle. Ghizzoni machte klar, dass der Verkauf keineswegs Schuld des Managements in Wien sei. "Die Manager haben gut gewirtschaft". Doch zahlreiche externe Umstände hätten zu der Entscheidung geführt.

Der Markt hat bislang negativ auf den vor einem Monat präsentierten, überarbeiteten Geschäftsplan 2014–2018 reagiert. Die Kurse von Unicredit haben seitdem um über zehn Prozent nachgegeben. "Ich bin über eine entsprechende Reaktion nicht überrascht", so Ghizzoni. Der Plan sei "konservativ und äußerst vorsichtig". Wir haben darin unsere "Mindestziele" angegeben. Die Befürchtungen der Barclays-Analysten, dass Unicredit trotz des überarbeiten Planes eine Kapitalerhöhung von bis zu sieben Milliarden Euro vornehmen müsse, wies Ghizzoni strikt zurück: "Wir haben keinerlei Kapitalerhöhung im Visier."

Die Exklusivverhandlungen mit der russischen Alfa-Gruppe über den Verkauf der Ukraine-Tochter werden fortgesetzt. Auch dort hoffe er möglichst bald auf einen Abschluss. Die Banktochter in Russland arbeite weiterhin mit positiven Ergebnissen. Die EU-Sanktionen gegen Russland hätten Europa mehr als Russland geschadet. Er hoffe, dass durch den gemeinsamen Anti-Terrorkampf von USA und Russland die Sanktionen aufgehoben werden.

Zufrieden mit Italien

Ghizzoni zeigte sich über die Entwicklung der italienischen Konjunktur zufrieden, auch wenn diese mit heuer 0,8 und im kommenden Jahr mit 1,4 Prozent unter dem EU-Durchschnitt wachse. Jedenfalls hätten die Reformen der Regierung Renzi und die Wirtschaftsbelebung den Banken neue Impulse verliehen.

Die Fusionsverhandlungen zwischen dem Vermögensverwalter Pioneer (Unicredit) und Santander Asset Management seien abgeschlossen. Man warte nur mehr auf die Genehmigung der zuständigen Behörden. (Thesy Kness-Bastaroli, 10.12.2015)