Kaindorf bei Hartberg – Nach der Schirnhofer GmbH hat am Donnerstag auch ihre Mutter, die Schirnhofer Familienunternehmen Holding GmbH, Insolvenz angemeldet. Ein Sanierungsverfahren ohne Eigenverwaltung wurde für die Holding des oststeirischen Fleischverarbeiters beantragt. Die Überschuldung beträgt rund 6,6 Millionen Euro, teilten die Kreditschützer am Donnerstag mit. Auch eine Tochter der Stadt Wien muss um Gelder bangen.

Die Holding mit Geschäftsführer Karl Schirnhofer ist zu 75 Prozent an der Schirnhofer GmbH beteiligt und mit der Tochter mehrfach durch Gegenfinanzierungen verknüpft. Diese müssen nun geprüft werden. Konkret geht es um Tochterfirmen der Schirnhofer GmbH, deren Verkaufserlöse an die Holding gingen. Das könnte noch von Insolvenzverwalter Georg Muhri angefochten werden.

Anleihen gezeichnet

Doch auch der noch zu bestellende Insolvenzverwalter der Holding könnte Zahlungen der vergangenen Monate anfechten. Gelder flossen nicht nur an die Tochter, sondern auch an eine Tochter der Stadt Wien. Diese hatte Anleihen gezeichnet und soll im vergangenen Halbjahr etwa vier Millionen Euro daraus geschöpft haben, berichtete der "Kurier". Eine Mio. Euro soll das öffentliche Unternehmen noch erwarten. Doch die schon geleisteten Zahlungen an die Anleihegläubigerin in Wien könnten noch rückgefordert werden, bestätigte Georg Ebner vom KSV 1870 den Zeitungsbericht.

Die Holding – sie beschäftigte keine Mitarbeiter – weist Passiva in der Höhe von rund 6,9 Mio. Euro auf, denen Aktiva von knapp 0,3 Millionen Euro gegenüber stehen. Den Gläubigern wird eine Quote von 20 Prozent innerhalb von zwei Jahren angeboten.

Die Fortführung des Betriebs der Schirnhofer GmbH ist von der Insolvenz der Holding nicht betroffen. Bei dem bereits seit mehr als einer Woche laufenden Verfahren ist für den 17. Dezember die erste Gläubigerversammlung geplant, am 28. Jänner findet die Prüfungstagsatzung statt. (APA, red, 10.12.2015)