Der zweite Todesstern, hier während seiner Konstruktion, hatte einen Durchmesser von rund 900 Kilometern – ein Gigant im Vergleich zu seinem nur 160 Kilometer großen Vorgänger. Die Zerstörung der beiden Superwaffen riss ein gewaltiges Loch in die Wirtschaft des galaktischen Imperiums.
Screenshot: LucasFilm

St. Louis – Der Hype um die Fortsetzung der "Star-Wars"-Saga hat mittlerweile auch Wirtschaftsforscher erreicht: Ein US-Ökonom hat sich genauer angesehen, welche Auswirkungen der Untergang des Imperiums am Ende von "Star Wars: Episode VI – Die Rückkehr der Jedi-Ritter" auf die Wirtschaft der fiktiven "Star-Wars"-Galaxie haben würde. Das Ergebnis ist ernüchternd.

Nach der Schlacht um Endor liegt das Imperium am Boden: Zwei Todessterne zerstört, Imperator Palpatine vernichtet. Man sollte meinen, nun brechen für die fiktionale Galaxie des Star-Wars-Universums rosige Zeiten an – ein Irrtum, wie Zachary Feinstein von der Washington University in St. Louis penibel nachgerechnet hat: Das Ende des Imperiums könnte für die Galaxie der wirtschaftliche Ruin bedeuten.

In einer auf dem Reprintserver arXiv.org veröffentlichten Untersuchung mit dem Titel "Es ist eine Falle: Imperator Palpatines Giftpille", nahm der Ökonomieforscher den wirtschaftlichen Status-Quo der Galaxie nach dem Sieg der Rebellen unter die Lupe. Dafür bewertete er die finanzielle Situation mithilfe von aktuellen ökonomischen Modellen und Risikokalkulationen und erstellte sogar ein "Bruttogalaxisprodukt", ähnlich dem etwas vertrauteren Bruttoinlandsprodukt.

Video: Zachary Feinstein erklärt die Wirtschaft der Star-Wars-Galaxie.
Washington University in St. Louis

Die Rebellen müssten zahlen

Das Resultat sieht düster aus: Um den imperialen Bankensektor und damit das gesamte galaktische Wirtschaftssystem vor dem völligen Zusammenbruch zu bewahren, müsste die Rebellenallianz finanziell mit mindesten 15 Prozent der gesamtgalaktischen Wirtschaftsleistung einspringen. Dass sie dafür den politischen Willen aufbringt und ressourcenmäßig dazu in der Lage wäre, ist allerdings mehr als fraglich.

"Bei diesem Projekt ging es in erster Linie darum, ein Wirtschafts- und Bankensystem in der Größenordnung einer ganzen Galaxie zu modellieren", erklärt Feinstein. Grundlage seiner Berechnungen sind unter anderem die geschätzten Baukosten der beiden Todessterne. Als Maßstab dafür dienten moderne US-amerikanische Flugzeugträger.

Setzt man etwa den Preis von 17,5 Milliarden US-Dollar für den Flugzeugträger USS Gerald Ford mit den Ausmaßen der beiden Todessterne in Relation, so kommt man bei der ersten, kleineren Version auf Baukosten von 193 Trillionen (1018) US-Dollar. Der zweite Todesstern hätte demnach 419 Trillionen USA-Dollar gekostet. Im Vergleich dazu: die gesamtwirtschaftliche Leistung der Galaxie würde auf dieser Grundlage rund 4,6 Trilliarden (1021) US-Dollar betragen.

Allein die Zerstörung der beiden Todessterne hätte nach Ansicht von Feinstein schon gereicht, die Ökonomie der Galaxie in ihren Grundfesten zu erschüttern – ein Ergebnis, das selbst den Studienautor verblüffte: "Das überraschendste Resultat war für mich, wie umfassend der wirtschaftliche Kollaps wäre. Ohne eine finanzielle Unterstützung durch die Rebellenallianz würde die galaktische Wirtschaft nach dem Ende des Imperiums über Nacht um mindestens 30 Prozent schrumpfen." (red, 13.12.2015)

--> arXiv.org: It’s a Trap: Emperor Palpatine’s Poison Pill

--> Washington University: The economics of Star Wars: How the Empire collapses