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Eine Depression lässt sich gleich gut mit einer Verhaltenstherapie wie mit Medikamenten behandeln – in bestimmten Fällen macht auch eine Kombination Sinn.
Bei schweren Depressionen kann eine Verhaltenstherapie ähnlich gut wirken wie Antidepressiva. Das geht laut einer Aussendung der Donau-Universität Krems aus einer Metaanalyse bereits vorhandener 45 Studien zu diesem Thema hervor.
Bereits vor einigen Monaten wurde eine ähnliche Metastudie veröffentlicht, die jedoch allgemein die Wirksamkeit von Psychotherapien mit Antidepressiva verglich – und zum Ergebnis kam, dass Medikamente geringfügig effektiver als eine Psychotherapie sind.
Analyse von 45 Studien
Für die aktuelle Untersuchung hat Gerald Gartlehner, Leiter des Departments für Evidenzbasierte Medizin und Klinische Epidemiologie, gemeinsam mit US-Co-Autoren 45 Studien analysiert, die verschiedene Therapieansätze bei schweren Depressionen mit modernen Antidepressiva verglichen haben. Kognitive Verhaltenstherapie und Antidepressiva sind demnach in etwa gleich wirksam, so das zentrale Ergebnis der Untersuchung.
Es handelte sich um keine neue klinische Untersuchung. Die Wissenschafter analysierten ausschließlich bereits durchgeführte wissenschaftlichen Untersuchungen zusammen noch einmal. Der Aussagewert solcher Studien hängt von der Vergleichbarkeit der verwendeten Unterstudien und der Güte der statistischen Auswertung ab. Sie haben allerdings den Vorteil, zumeist eine größere Probandengruppe als Einzeluntersuchungen zu umfassen.
"Viele Patienten mit Depressionen sind auf der Suche nach wirksamen Alternativen zur medikamentösen Behandlung", wurde Gartlehner zitiert. "Unsere Studie zeigt, dass mit der kognitiven Verhaltenstherapie eine gleichermaßen verlässliche, evidenzbasierte Möglichkeit für die Erstbehandlung zur Verfügung steht." Die Studie wurde als Bericht der U.S. Agency for Healthcare Research and Quality veröffentlicht. (APA, 11.12.2015)