Wien – Wende im Fall der am Samstag in der Neuen Donau in Wien entdeckten Banknoten im Wert von rund 130.000 Euro: Die Wiener Polizei geht seit Freitag nicht mehr davon aus, dass das Geld von einer Straftat stammt. Ein Jogger habe beobachtet, "dass jemand das Geld verloren hat", sagte Pressesprecher Paul Eidenberger. Die Polizei Niederösterreich ermittelt aber weiter im Zusammenhang mit einer Strafsache.

"Die Angaben des Joggers sind nach unserer Einschätzung glaubwürdig und decken sich mit anderen Aussagen", erläuterte Eidenberger. Einen Onlinebericht der "Kronen Zeitung", wonach ein offenbar verwirrter älterer Herr laut Zeugen seine gesamten Ersparnisse im Wasser "entsorgt" habe, bestätigte die Wiener Polizei nicht.

Die Ermittlungen einer Polizeiinspektion südlich von Wien gehen unterdessen weiter, hieß es auf APA-Anfrage bei der niederösterreichischen Polizei. Dort wurde "ein möglicher Zusammenhang" mit einer Amtshandlung geprüft, bei der es eine Festnahme gab, hatte es zuvor geheißen. Diesen Verdacht wollten die Ermittler "in Ruhe" abklären.

Keine Hinweise

Überprüfungen von Verdachtsmomenten in Wien und Niederösterreich, die auf einen strafrechtlichen Zusammenhang hingedeutet haben, hätten bisher nichts ergeben, teilte die Wiener Polizei am Freitagnachmittag mit. Das Landeskriminalamt Wien habe seine Ermittlungen in diese Richtung eingestellt. Das Bargeld soll voraussichtlich am Montag dem Zentralen Fundservice der Stadt Wien (MA 48) zur Weiterbearbeitung übergeben werden.

Die Wiener Polizei prüft unterdessen noch mögliche Anzeigen wegen Fundunterschlagung. Zeugen könnten laut Eidenberger Teile des Geldes aus der Donau geholt haben, bevor der restliche Fund von rund 130.000 Euro von den Ermittlern sichergestellt wurde. Auch etwaige Anzeigen wegen Betrugs gegen jene Personen, die sich in den vergangenen Tagen fälschlich als Besitzer des Geldes ausgegeben hatten, werden geprüft. (APA, 11.12.2015)