Wien – Im Streit um die Übernahme der Mehrheit an den Casinos Austria kommt es nun zu der mehrfach in Aussicht gestellten Anfechtungsklage seitens des Konsortiums rund um die tschechischen Milliardäre Jiri Smejc und Karel Komarek. Die Anfechtungsklage richtet sich laut Vorausbericht der "Presse" gegen die Casinos-Anteilseignerin Medial Beteiligungs-Gesellschaft m.b.H., die 38,3 Prozent an der CASAG hält.

Grund für die Klage ist dem Zeitungsbericht zufolge eine Entscheidung in der HV der Casinos AG (CASAG) am 5. Oktober bzw. richtet sie sich gegen eine Gesellschafterversammlung des größten Casinos-Anteilseigners Medial im Vorfeld der HV. In der HV war den Tschechen, die Casinos-Anteile über ihre Came Holding halten, die sie zuvor der Donau Versicherung abgekauft hatten, ein von ihnen behauptetes Vorkaufsrecht für weitere Anteile abgesprochen worden. In der Gesellschafterversammlung bei der Medial davor waren die Weichen für die Ablehnung des Vorkaufsrechts gestellt worden – die Came Holding beantragte die Unterstützung ihres Vorkaufsrechts, die Medial stimmte dem nicht zu.

Die Medial GesmbH gehört selbst wiederum, wie aus dem Firmencompass hervorgeht, dem Bankhaus Schelhammer & Schattera Aktiengesellschaft (10,774 Prozent), der CASAG (0,3367 Prozent), der Raiffeisen-nahen Leipnik-Lundenburger Invest (29,6298 Prozent), der Uniqa Beteiligungs-Holding (29,6298 Prozent) und auch den Tschechen mit ihrer Came Holding GmbH (29,6298 Prozent) selbst.

Laut Zeitung sieht sich das tschechische Konsortium in guter Position. Es führe auch Vorgespräche mit der Bundeswettbewerbsbehörde, in denen es darum gehe, einen formellen Antrag für die kartellrechtliche Genehmigung einer Mehrheit an den Casinos Austria vorzubereiten.

Die Medial Beteiligungsges.m.b.H. bestätigte der "Presse" das Einlangen der Klage, man sei "gelassen". Medial-Geschäftsführer Gerald Neuber sieht "einige Grundsatzfragen zu klären, weil es offenbar unterschiedliche Sichtweisen gibt". Inhaltlich kommentieren wollte Neuber die Klage nicht, "wir sind dabei zu überlegen, wie wir damit umgehen können".

Derzeit buhlen sowohl der Novomatic-Konzern als auch das tschechische Bieterkonsortium um die Mehrheit bei den Casinos Austria. Nach der Medial ist die ÖBIB die nächstgrößte Anteilseignerin an den Casinos. Die Staatsholding hält direkt 33,24 Prozent.

Grund für die Klage sind Fristen, die es einzuhalten gilt. (APA, 11.12.2015)