Michael O'Flaherty ist ab 16. Dezember FRA-Direktor.

foto: nui galway

Wien – Das Interregnum bei der EU-Grundrechteagentur (FRA) ist vorüber: Am 16. Dezember übernimmt der irische Menschenrechtsjurist, langjährige Uno-Mitarbeiter und ehemalige katholische Priester MichaelO'Flaherty (56) den Direktorposten bei der in Wien ansässigen Institution, die die Europäische Union mit Menschenrechtsexpertise versorgt. Sein Vorgänger, der dänische Menschenrechtsanwalt Morten Kjaerum, hatte die FRA Ende März 2015 verlassen.

Mit O'Flaherty komme ein "erfahrener Wissenschafter und Organisator mit viel Menschenrechtspraxis" an die Agenturspitze. So charakterisiert Manfred Nowak, Menschenrechtsexperte an der Uni Wien und Ex-UN-Sonderberichterstatter über Folter, den studierten Juristen, Theologen und Philosophen.

"In the field"

"In the field" war der Ire 2000 bis 2002 für die Uno in Bosnien-Herzegowina sowie im afrikanischen Sierra Leone tätig. Während der Massenmorde im dortigen Bürgerkrieg sei er "in Tränen" ob der Indifferenz der internationalen Gemeinschaft auf seiner Veranda gesessen, berichtete er. Zuletzt gehörte O'Flaherty, der schwerpunktmäßig auch zu Medienfreiheit und Homosexuellenrechten arbeitet, der Leitung der Menschenrechtskommission Nordirlands an. (bri, der Standard, 11.12.2015)