Tel Aviv – Im Westjordanland und im Gazastreifen sind am Freitag drei Palästinenser erschossen worden. Ein 22-Jähriger sei bei Zusammenstößen palästinensischer Jugendlicher mit israelischen Sicherheitskräften in Hebron getötet worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit. Zudem wurde ein Mann an einem Kontrollpunkt erschossen, ein weiterer Palästinenser starb durch Schüsse an der Grenze zum Gazastreifen.

Laut Augenzeugen waren dutzende Jugendliche an den Zusammenstößen in Hebron beteiligt. Die israelischen Sicherheitskräfte hätten scharfe Munition eingesetzt. Die 17-jährige Schwester des erschossenen 22-Jährigen war nach israelischen Polizeiangaben vor sechs Wochen bei einem versuchten Messerangriff auf Sicherheitskräfte getötet worden.

Zwischenfall an Kontrollposten

An einem Kontrollpunkt nahe Hebron wurde ein 57-jähriger Palästinenser erschossen. Nach Angaben der israelischen Armee hatte der Mann versucht, mit seinem Auto den Kontrollposten zu rammen. Die Sicherheitskräfte hätten auf ihn geschossen und ihn dabei getötet. Israelis seien bei dem Vorfall nicht verletzt worden.

An der Grenze zum Gazastreifen, der von der radikalislamischen Palästinenserorganisation Hamas kontrolliert wird, wurde bei gewaltsamen Zusammenstößen mit israelischen Sicherheitskräften ein 41-jähriger Palästinenser getötet. Zwölf weitere seien verletzt worden, teilte das palästinensische Gesundheitsministerium mit.

In Israel und den besetzten Palästinensergebieten ist die Lage seit Monaten stark angespannt. Bei Angriffen und Unruhen starben seit Anfang Oktober nach einer Zählung der Nachrichtenagentur AFP 115 Palästinenser, 17 Israelis, ein US-Bürger und ein Eritreer. Die Zahl der Verletzten geht auf beiden Seiten in die Hunderte.

Bei der Mehrzahl der getöteten Palästinenser handelt es sich um erwiesene oder mutmaßliche Attentäter, die zumeist Stichwaffen gegen Israelis einsetzten. In Einzelfällen wurden auch Angriffe mit Fahrzeugen oder Schusswaffen verübt. (APA, 11.12.2015)