Das Preis-Vergleichsportal Check24 hat sich nach einem Streit um seine Fernsehwerbung mit dem Medienkonzern ProSiebenSat.1 geeinigt. "Wir werden die Zusammenarbeit fortsetzen", sagte Christoph Röttele, Sprecher der Check24-Geschäftsführung, der Deutschen Presse-Agentur in München.

ProSiebenSat.1 hatte im Sommer das Vergleichsportal Verivox übernommen und war dadurch zum schärfsten Konkurrenten für Check24 geworden. Auf ProSieben laufen nun zahlreiche Werbespots mit den RTL-2-Serienstars "Die Geissens" für Verivox. Das passte dem Werbekunden Check24 nicht: Vor wenigen Wochen drohte das Münchner Unternehmen damit, künftig keine Werbung mehr auf ProSieben zu schalten. Dazu kommt es nun aber nicht: "Wir haben uns auf Spielregeln geeinigt." Dabei geht es vor allem um die Sendeplätze für die Werbung der beiden Konkurrenten.

"Wollen größtes deutsches Internetunternehmen sein"

Check24-Gründer Henrich Blase will sein Unternehmen nach einem rasanten Wachstum in den vergangenen Jahren an die Spitze führen. "Wir wollen das größte deutsche Internetunternehmen sein", sagte Blase der Deutschen Presse-Agentur.

Blase hatte das Münchner Unternehmen vor 16 Jahren zusammen mit seinem Geschäftspartner Eckhard Juls gegründet und gilt als einer der erfolgreichsten Internetunternehmer in Deutschland. Inzwischen erwirtschaften rund 800 Mitarbeiter bei Check24 einen Umsatz von knapp 210 Millionen Euro. Einen Verkauf des Unternehmens an einen Investor oder einen Ausstieg schloss Blase aus: "Es gibt keine Exit-Planungen." Er habe noch viele Pläne mit Check24 und wolle diese auch umsetzen.

Stark gewachsen war Check24 vor allem mit Auto-Versicherungen. In diesem Jahr schlossen nach Angaben von Blase rund 950.000 Kunden eine Kfz-Versicherung über das Portal ab – das entspreche einem Wachstum von 25 Prozent. Check24 erhält von den Versicherungen eine Gewinnbeteiligung für jeden abgeschlossenen Vertrag.

Kritik

Aus Sicht des Bundesverbandes Deutscher Versicherungskaufleute weist Check24 die Kunden aber nicht deutlich genug darauf hin, dass es sich um einen Makler handelt: Der Verband hatte deshalb vor wenigen Monaten eine Klage vor dem Landgericht München eingereicht, über die im kommenden Jahr entschieden werden soll. Christoph Röttele, Sprecher der Check24-Geschäftsführung, sicherte Kooperation zu: "Wenn die Richter entscheiden sollten, dass wir etwas ändern müssen, werden wir das tun." (APA, 12.12.2015)