Homs/London – Bei zwei Explosionen in der syrischen Stadt Homs sind am Samstag Medienberichten zufolge mindestens 16 Menschen getötet und zahlreiche weitere verletzt worden. Die der Opposition nahestehende Beobachtergruppe für Menschenrechte teilte in London mit, eine der Explosionen sei durch eine Autobombe in der Nähe einer Klinik verursacht worden.

Die Extremistenmiliz Islamischer Staat (IS) erklärte, sie habe dort einen Selbstmordanschlag verübt. Bei der zweiten Detonation explodierte den staatlichen Medien zufolge ein Benzinkanister. Zuvor hatte es in den Medien geheißen, bei beiden Explosionen handle es sich Terror-Anschläge.

Friedensvereinbarung

Für Homs war erst jüngst eine Friedensvereinbarung geschlossen worden. Das Abkommen sieht vor, dass bewaffnete Oppositionsgruppen den letzten noch von ihnen gehaltenen Stadtteil verließen, hatten die Behörden erklärt. Zugleich war der Status von Kämpfern geregelt worden, welche die Waffen niederlegen und in ihr normales Leben zurückkehren wollten.

Der Anschlag ereignete sich laut Barasi nahe dem Krankenhaus Al-Ahli. Demnach wurde die Explosion von 150 bis 200 Kilogramm Sprengstoff noch dadurch verstärkt, dass sich in der Nähe ein Restaurant mit Gaszylindern befand. Ein Einwohner berichtete, die Explosion sei extrem heftig gewesen und habe einen riesigen Krater hinterlassen. Der Stadtteil Al-Sahra wird mehrheitlich von Alawiten bewohnt, einer muslimischen Minderheit, der auch Präsident Bashar al-Assad angehört.

Homs war eine der ersten Städte, die sich im Frühjahr 2011 gegen die Herrschaft Assads aufgelehnt hatte, und war lange eine Hochburg der Rebellen. Nach jahrelanger Belagerung und heftigen Kämpfen waren die Aufständischen aber gezwungen, die Innenstadt zu räumen. Diese Woche nun mussten die Rebellenkämpfer im Zuge einer Abmachung mit der Regierung auch das Viertel Waer verlassen, das als letzter Stadtteil noch von ihnen kontrolliert wurde. (APA, 12.12.2015)