Kairo – Zwei Offiziere der Geheimpolizei sind am Samstag in Ägypten wegen der Ermordung eines inhaftierten Anwalts zu fünf Jahren Haft verurteilt worden. Nach dem Gerichtsentscheid wurden die beiden Verurteilten gegen Kaution auf freien Fuß gelassen; sie können noch Berufung gegen das Urteil einlegen.

Ein Oberstleutnant und ein Hauptmann der ägyptischen Sicherheitskräfte mussten sich wegen des Vorwurfs verantworten, im Februar den Anwalt Karim Hamdi in einer Polizeiwache der Hauptstadt Kairo zu Tode gefoltert zu haben. Er war unter dem Verdacht festgenommen worden, der verbotenen Muslimbruderschaft anzugehören.

Schärferes Vorgehen

Erst am Donnerstag war ein Polizist zu fünf Jahren Haft verurteilt worden, weil er einen Häftling zu Tode geprügelt hatte. Zudem erhob die Staatsanwaltschaft Anklage gegen neun Polizisten wegen der Tötung eines Mannes in einer Polizeiwache in Luxor.

Präsident Abdel Fattah al-Sisi hatte kürzlich ein schärferes Vorgehen gegen Polizeigewalt versprochen, nachdem sich in den vergangenen Monaten Berichte über Übergriffe auf Häftlinge gehäuft hatten. Die Polizeigewalt war ein Grund für die Proteste, die im Februar 2011 zum Sturz von Präsident Hosni Mubarak führten. (APA, 12.12.2015)