London – Aus China ist einer Studie zufolge im laufenden Jahr mit mehr als 500 Milliarden Dollar (457 Mrd. Euro) so viel Geld abgezogen worden wie nie zuvor. Allein im vierten Quartal summiere sich der Kapitalabfluss wohl auf 150 Milliarden Dollar, nachdem er im Sommerquartal mit 225 Milliarden Dollar einen Rekordwert erreicht habe, teilte der Bankenverband Institute of International Finance (IIF) mit.

Diese Zahlen basierten auf Handelsdaten, chinesischen Bank-Transaktionen sowie Änderungen bei den Zentralbank-Reserven.

Die chinesische Exportwirtschaft leidet derzeit unter der schwachen weltweiten Nachfrage, die Ausfuhren sind seit fünf Monaten rückläufig. Die Landeswährung Yuan ist angesichts der schwächelnden Konjunktur in der weltweit zweitgrößten Volkswirtschaft unter Druck. Angesichts der anstehenden Zinswende in den USA befürchten Experten eine weitere Kapitalflucht, weil dann Anlagen in den USA attraktiver werden. Es wird damit gerechnet, dass die US-Notenbank Fed in der kommenden Woche den Leitzins erstmals seit etwa einem Jahrzehnt anhebt. (APA/Reuters, 13.12.2015)