"Mr. Robot" mit Rami Malik (links).

Foto: Amazon Prime

Elliot Alderson (Rami Malik) ist Angestellter der IT-Sicherheitsfirma Allsafe, und wie so viele seines Fachs lebt er lieber in seiner Parallelwelt als in der echten – denn dort ist er einsam, beziehungsgestört und krepiert fast an Angstzuständen. Aber er geht zur Therapie. Immerhin.

Richtig gut fühlt sich Elliot nur als Rächer, wenn er Daten seiner Mitmenschen hackt und manipuliert – als er etwa feststellt, dass der Lover seiner Therapeutin ein Bigamist ist.

Bestätigung für sein Tun holt sich der Morphium sniffende Hacker, der zu viel Fight Club, American Psycho, Taxi Driver, Clockwork Orange und Matrix gesehen haben dürfte, bei sich selbst: Er redet ständig mit einem ganz bewusst erfundenen, imaginären Freund, um nicht ganz verrückt zu werden.

Elliots Hacker-Talent kann man nicht brachliegen lassen, also wird er von Mr. Robot (Christian Slater) engagiert, um Anonymous-mäßige Rachefeldzüge zu unternehmen. Zwei Verrückte haben sich gefunden, und auch die anderen Hacker der "fsociety" sind alles andere als gleichstromgetrieben.

Überhaupt scheinen alle massiv durchgeknallt zu sein – am meisten wohl Tyrell Wellick (Martin Wallström), der smarte und tiefgekühlte Möchtegern-Technikvorstand der "E(vil) Corp(oration)". Der verprügelt gern andere – aber auch sich selbst. Der Schwede demütigt seine Mitmenschen, wie andere Luft atmen. Und sollte er doch einmal zu soft werden, setzt ihn seine dänische Frau, die aussieht wie ein verunfallter Angelina-Jolie-Lippen-Klon, wieder in die Spur.

Dieses geballte Line-up an Psychopathen lässt vermuten: Worum es hier auch gehen mag, es kann nicht gut ausgehen. Richtig. Aber wie wirklich ist schon die Wirklichkeit? (Gianluca Wallisch, 13.12.2015)