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Polizisten vor der Schule in Aubervilliers.

Foto: REUTERS/Charles Platiau

Paris – Die Messerattacke auf einen Vorschullehrer bei Paris hat gar nicht stattgefunden: Der Lehrer habe zugegeben, den Angriff erfunden zu haben, teilte die Pariser Staatsanwaltschaft am Montag mit. Der 45-Jährige werde nun dazu befragt, warum er dies getan habe.

Der Lehrer hatte angegeben, ein Mann habe ihn am Morgen in einem Klassenzimmer in Aubervilliers nahe der französischen Hauptstadt mit einem Messer verletzt und sich dabei auf die Jihadistenmiliz "Islamischer Staat" (IS) berufen. Er wurde mit leichteren Verletzungen an Hals und Stirn ins Krankenhaus gebracht.

Die Antiterrorstaatsanwaltschaft übernahm die Ermittlungen. Ermittelt wurde wegen Mordversuchs im Zusammenhang mit einem Terrorvorhaben. In Frankreich herrscht einen Monat nach den islamistischen Anschlägen vom 13. November mit 130 Toten in Paris Angst vor weiteren Attacken.

Die Staatsanwaltschaft von Bobigny unter Berufung auf Aussagen des Lehrers hatte erklärt, der Angreifer habe bei seiner Attacke gerufen: "Das ist der IS, das ist eine Warnung." Einem Polizisten zufolge hörte ein Zeuge in der Schule diesen Ausruf. Die IS-Jihadisten hatten im November zu Angriffen auf Lehrer in Frankreich aufgerufen. (APA, 14.12.2015)