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Bei einer Zirrhose kommt es zur Herausbildung von pathologischen Blutgefäßen.

Foto: RBBARCELONA/IDIBAPS

Das Hemmen der Funktion eines Proteins kann der Entstehung abnormaler Blutgefäße, wie sie bei einer Zirrhose auftreten, vorbeugen. Dies fanden Forscher vom Institut für Biomedizin-Forschung (IRB Barcelona) in Barcelona heraus.

In den westlichen Industrienationen zählt Leberzirrhose zu den häufigsten Todesursachen. Zirrhosen sind gekennzeichnet durch eine unkontrollierte Wucherung von Narbengewebe infolge einer chronischen Entzündung, die die Funktion des betroffenen Organs (etwa Lunge, Magen, Brust, Niere) einschränkt. Am weitesten verbreitet ist die Leberzirrhose, die meist aufgrund langjährigen Alkoholmissbrauchs oder infolge einer Hepatitis-Infektion entsteht, zunehmend aber auch als Folge von Adipositas.

CPEB4-Protein

Bei einer Zirrhose verhärtet das Gewebe, was die Durchblutung erschwert und zu Bluthochdruck in den betroffenen Gefäßen führt. Es kommt zum Herausbilden zusätzlicher Blutgefäße außerhalb des Organs, die den Blutdruck senken und somit eigentlich helfen sollen. Das Problem dabei: Das betroffene Organ bekommt immer weniger Blut zugeführt, wohingegen das Narbengewebe mit Blutgefäßen immer größer und die Organfunktion zunehmend eingeschränkt wird. Dann besteht Lebensgefahr.

Die spanischen Forscher fanden nun heraus, dass das CPEB4-Protein eine maßgebliche Rolle bei der Entstehung dieser "Entlastungs"-Blutgefäße spielt. Verändert man das Protein, kann die Bildung dieser pathologischen Gefäße verhindert werden, wie ihre Forschung in vitro, im Tiermodell und auch mit menschlichem Gewebe gezeigt hat. Diese Erkenntnis könnte dazu führen, den Verlauf von Zirrhosen künftig deutlich abzumildern. Auch könnte so Leberkrebs, der häufigsten und meist tödlichen Folgeerkankung der Leberzirrhose, vorgebeugt werden. (fbay, 14.12.2015)