Bild nicht mehr verfügbar.

Im September 2015 in den Kämpfen zerstörtes Gebäude.

Foto: AFP/Ankengin

Ankara – Die türkischen Behörden haben für zwei Bezirke im kurdischen Südosten des Landes neue Ausgangssperren verhängt. Während der Ausgehverbote in Cizre und Silopi ab Montagabend sollten Straßensperren und Gräben der kurdischen Rebellengruppe PKK beseitigt werden, teilten die Behörden laut Medienberichten mit.

Mehrere hundert Lehrer an staatlichen Schulen in den betroffenen Bezirken verließen die Gegenden wegen der erwarteten Gefechte. In mehreren Regionen des türkischen Kurdengebietes liefern sich Sicherheitskräfte und Mitglieder der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) seit Monaten wieder heftige Kämpfe. PKK-Anhänger errichteten an mehreren Orten Straßensperren und hoben Gräben aus, um Polizei und Armee den Zugang zu verwehren. Häufig wurden deshalb in jüngster Zeit örtlich begrenzte Ausgehverbote verhängt. Die Behörden begründen dies mit dem notwendigen Schutz der Zivilbevölkerung während des Vorgehens gegen die PKK-Blockaden. Kritiker werfen Polizei und Armee dagegen Menschenrechtsverletzungen vor.

Der Friedensprozess zwischen dem türkischen Staat und der PKK mit dem Ziel einer politischen Lösung des seit 1984 andauernden Kurdenkonflikts war im Sommer kollabiert. Seitdem sind bei Gefechten und Anschlägen mehrere hundert Menschen getötet worden. (Reuters, 14.12.2015)