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Uefa-Generalsekretär Gianni Infantino hält den Gegner in Händen.

Foto: APA/AFP/Coffrini

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Valencia CF im Überblick.

Grafik: APA

Nyon/Wien – Rapid Wien hat in der ersten K.o.-Runde der Fußball-Europa-League einen der schwereren Gegner erwischt. Österreichs Vizemeister trifft im Sechzehntelfinale auf den spanischen Spitzenclub Valencia CF. Das ergab die Auslosung am Montag in Nyon. Rapid tritt als Gruppensieger am 18. Februar zuerst auswärts an. Das Rückspiel folgt am 25. Februar im Ernst-Happel-Stadion in Wien.

Valencia ist als Gruppendritter der Champions League in die Europa League umgestiegen. In der Liga liegt der Vierte der Vorsaison unter dem neuen englischen Trainer Gary Neville derzeit auf Rang acht. "Das ist mit Sicherheit einer der schwersten Gegner, die man erwischen hat können", sagte Rapid-Trainer Zoran Barisic. "Es ist auch ein attraktives Los. Aber es ist alles machbar."

"Wir kennen die spanische Ausbildung"

In der Europa-League-Gruppenphase hatte Rapid mit Villarreal bereits einen Ligarivalen und Nachbarclub von Valencia hinter sich gelassen. Zu Hause feierten die Grün-Weißen einen 2:1-Sieg. In Spanien setzte es ein 0:1. "Es wird uns ungefähr das erwarten, was uns gegen Villarreal erwartet hat", meinte Barisic. "Wir kennen die spanische Ausbildung. Das sind technisch gut ausgebildete Spieler mit Geschwindigkeit und einer irrsinnigen Handlungsschnelligkeit."

Die bekanntesten Spieler von Valencia sind mit dem spanischen Teamstürmer Paco Alcacer, Manchester-City-Leihgabe Alvaro Negredo und dem Algerier Marouane Feghouli allesamt Offensivspieler. Dazu kommen im Mittelfeld Spielmacher Dani Parejo und der Argentinier Enzo Perez. In der Innenverteidigung verfügt Valencia mit dem Deutschen Shkodran Mustafi zudem über einen aktuellen Weltmeister.

"Das ist ein superstarker Gegner", erklärte Barisic. "Eine starke Mannschaft, die jetzt einen neuen Trainer hat." Der englische Ex-Teamspieler Neville hat Valencia erst Anfang des Monats übernommen. Gewonnen haben die Spanier unter dem 40-Jährigen, 1999 und 2008 als Spieler mit Manchester United Champions-League-Sieger, zwar noch kein Spiel. In der Liga gab es aber zumindest ein 1:1 gegen den FC Barcelona. "Er wird sich dort sicher beweisen wollen", sagte Barisic über seinen Trainerkollegen.

Erfahrungen im Estadio Mestalla

Der Rapid-Trainer freut sich besonders auf die Atmosphäre im Estadio Mestalla. Barisic traf als Spieler im Jahr 2000 im Kampf um den Einzug in die Champions League mit dem FC Tirol bereits auf Valencia (0:0,1:4), fehlte im Rückspiel in Spanien aber wegen einer Zerrung. Sein damaliger Trainer Kurt Jara besucht noch immer fast jedes Heimspiel von Valencia. Barisic will den Tiroler auf jeden Fall kontaktieren. "Mit ihm haben wir einen Spion vor Ort. Er kann mir sicherlich wertvolle Tipps geben."

Die besten Tage von Valencia liegen einige Zeit zurück. 2000 und 2001 erreichte der Club jeweils das Champions-League-Finale. Den jüngsten von insgesamt sechs spanischen Meistertiteln gab es 2004 zu bejubeln. In diesem Jahr musste sich der Ligaachte in der CL-Gruppenphase hinter Zenit St. Petersburg und dem belgischen Überraschungsteam KAA Gent mit Rang drei begnügen.

"Der Tabellenplatz spiegelt im Moment wahrscheinlich nicht die wahre Leistungsstärke wieder", meinte Rapids Sportdirektor Andreas Müller. "Es ist ein Toplos. Sportlich ist das eine Riesenherausforderung. Favorit ist Valencia, ohne Wenn und Aber. Aber es gab schon andere Spiele, in denen sich der Underdog durchgesetzt hat. Wir haben alles zu gewinnen, das ist unser Motto dieses Jahr."

Hoffen auf ein ausverkauftes Stadion

Die Hütteldorfer hoffen bei der Entscheidung in Wien auf ein ausverkauftes Ernst-Happel-Stadion. "Wir haben das erste Spiel auswärts und wollen uns eine tolle Ausgangsposition schaffen für das Rückspiel", erklärte Müller. "Mich freut das Los. Es ist attraktiv. Es ist sicherlich schwer, aber man muss immer an sich glauben. Im Fußball gibt es auch immer Momente, in denen man sagt: Form schlägt Klasse. Wir brauchen zweimal eine gute Tagesform, dann ist es möglich."

Im Lager von Valencia bemüht man sich indes um Respekt. "Man muss den Gegner respektieren, egal welchen Namen er hat. Wir müssen ihm so begegnen, als ob es gegen Manchester United oder gegen Liverpool gehen würde", betonte Valencia-Mittelfeldspieler Andre Gomes. Man werde Rapid keineswegs auf die leichte Schulter nehmen. "Es ist ein komplizierter Gegner, der Gruppensieger geworden ist. In dieser Phase sind alle Gegner schwierig."

In den spanischen Medien wurde das Los Rapid euphorischer aufgenommen. "Der Mannschaft von Neville lachte das Glück zu", schrieb die Zeitung "El Diario de Valencia" in ihrer Online-Ausgabe. "Rivalen von hohem Niveau wie Manchester United, FC Porto oder Napoli blieben ihr erspart."(APA, 14.12.2015)

Europa League, Runde der letzten 32

Valencia vs. Rapid Wien
AC Fiorentina vs. Tottenham
Borussia Dortmund vs. FC Porto
Fenerbahce Istanbul vs. Lok Moskau
RSC Anderlecht vs. Olympiakos Piräus
FC Midtjylland vs. Manchester United
FC Augsburg vs. Liverpool
Sparta Prag vs. FK Krasnodar
Galatasaray Istanbul vs. Lazio Rom
FC Sion vs. Sporting Braga
Schachtar Donezk vs. Schalke 04
Olympique Marseille vs. Athletic Bilbao
FC Sevilla vs. Molde FK
Sporting Lissabon vs. Bayer Leverkusen
Villarreal vs. SSC Napoli
AS Saint-Etienne vs. FC Basel

Valencia Club de Futbol:

Gegründet: 1919
Clubfarben: weiß-schwarz
Stadion: Estadio de Mestalla (55.000 Zuschauer)
Webseite: valenciacf.com
Präsidentin: Chan Lay Hoon (Singapur)
Eigentümer: Peter Lim (Singapur)
Trainer: Gary Neville (ENG, seit 2. Dezember 2015)
Bekannteste Spieler: Paco Alcacer, Alvaro Negredo (beide ESP), Sofiane Feghouli (ALG), Enzo Perez (ARG), Shkodran Mustafi (GER)

Größte Erfolge:
* 6 x spanischer Meister (1942, 1944, 1947, 1971, 2002, 2004)
* 7 x spanischer Cupsieger (1941, 1949, 1954, 1967, 1979, 1999, 2008)
* Champions-League-Finalist 2000 (0:3 gegen Real Madrid) und 2001 (1:1, 4:5 n. E. gegen Bayern München)
* Sieger im Europacup der Cupsieger 1980
* Sieger im Uefa-Cup 2004
* Europäischer Supercup-Sieger 1980 und 2004

- Vierter der Vorsaison in der spanischen Primera Division, Einzug ins Sechzehntelfinale als Dritter der Champions-League-Gruppe H hinter Zenit St. Petersburg und KAA Gent