Tripolis – In Libyen rückt die Jihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) nach französischen Angaben in Richtung wichtiger Ölfelder vor. Frankreichs Verteidigungsminister Jean-Yves Le Drian sagte am Montag dem Radiosender RTL, bisher sei die IS-Organisation in Sirte an der Mittelmeerküste angesiedelt, wo sie ein Territorium mit einem Ausmaß von 250 Kilometern kontrolliere.

"Aber sie fangen an, ins Landesinnere vorzudringen und sind versucht, sich Zugang zu Ölquellen und Ölreserven zu verschaffen." Frankreich warnt seit einigen Wochen vor einem Erstarken des IS in Libyen und flog vergangene Woche Aufklärungsflüge über dem Land.

Die internationale Gemeinschaft ist derzeit bemüht, die zahllosen rivalisierenden Parteien in dem von Chaos und Gewalt zerrütteten Libyen zu einem Waffenstillstand und einer Regierung der nationalen Einheit zu drängen. Am Mittwoch soll ein unter UN-Vermittlung ausgehandeltes Friedensabkommen unterzeichnet werden.

Libyen versinkt seit dem Sturz des früheren Machthabers Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011 im Chaos. Das Land wird beherrscht von dutzenden bewaffneten Milizen, es gibt zwei rivalisierende Parlamente und Regierungen. (APA, 14.12.2105)