Drei Jahre und vier Monate lautet das Urteil des Leipziger Gerichts.

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Jahrelang haben Urhebervertreter massiven Druck auf Plattformen ausgeübt, die Kinofilme und Serien für jedermann kostenlos zum Download und Streaming anboten und dabei an Werbung verdienten. Mit Erfolg: 2011 konnte man die damals wohl erfolgreichste Seite, kino.to, zu Fall bringen.

Doch damit war es nicht getan, denn in Form von kinox.to hatte sich schnell ein Nachfolger gefunden. Dessen Betreiber Arvit O. wurde nun vom Landgericht Leipzig wegen verschiedener Delikte zu einer Haftstrafe von drei Jahren und vier Monaten verurteilt.

Bereits bei kino.to an Bord

O. hatte bereits bei kino.to mitgewirkt und kinox.to schließlich auf Basis einer Kopie der Datenbank an den Start gebracht. Durch das Anbieten der Inhalte über diverse Sharehoster machte er sich laut Urteil in knapp 2.900 Fällen der "gewerblichen, unerlaubten Verwertung urheberrechtlich geschützter Werke" schuldig, berichtet "Meedia" über den am Montag zu Ende gegangenen Prozess.

Darüber hinaus sah das Gericht weitere Anschuldigungen als erwiesen an. O. soll unter anderem zwei konkurrierende Streamingseiten technisch sabotiert und außerdem zwei Mitglieder des einstigen Kino.to-Teams genötigt haben, da er der Ansicht war, sie hätten Daten entwendet.

Fahndung nach aktuellen Betreibern läuft weiter

Da O. sich letztlich bereit zeigte, mit der Strafverfolgung zu kooperieren, wurden einige ursprüngliche Anklagepunkte fallengelassen, führt "Golem" aus. Die Strafe liegt daher im unteren Bereich des Möglichen. Bis zum Antritt der Haft wurde O., der schon 14 Monate in Untersuchungshaft verbracht hat, auf freien Fuß gesetzt.

Kinox.to läuft derweil weiter. Als aktuelle Betreiber stehen die Brüder Kastriot und Kreshnik S. in Verdacht. Sie werden per Haftbefehl gesucht. (gpi, 15.12.2015)