Champagner ist immer noch das wirksamste Antidepressivum angesichts der Weihnachts- und Silvesterhysterie. Im Zustand heiterer Gelassenheit lässt sich selbst diese Prüfung Gottes schadlos überstehen.
Aber Champagner bekommt zunehmend Konkurrenz: Aus etlichen Weinbauregionen gibt es spannende Beiträge zum Thema Schaumwein. Sie sind angetreten, um sich mit dem Edelsprudel aus der Champagne zu matchen. Selbst England, önologisch bislang als schrulliger Nebenschauplatz abgetan, produziert ernstzunehmende Schaumweine. Die Briten haben nicht nur bodentechnisch ähnliche Bedingungen, sondern nähern sich auch klimatisch immer mehr der nordfranzösischen Anbauregion an. Ein Kollateralnutzen der Klimaerwärmung sozusagen.
Gute Geschäfte
Noch braucht sich die Champagne keine Sorgen machen – die Geschäfte laufen gut. Reagieren sollte sie dennoch: Um ihren Ruf als beste Schaumweinproduzenten aufrechtzuerhalten, müssen sich vor allem die nicht gerade als fortschrittlich verschrienen großen Häuser etwas einfallen lassen. Viele kleine Produzenten machen es vor: Ökologische Landwirtschaft, Einzellagen und geringere Dosage lassen Champagner wieder von seiner Herkunft erzählen. Dann ist man auch gerne bereit, für Erste Hilfe ziemlich viel Geld auszugeben. (Christina Fieber, RONDO, 27.12.2015)