In Teheran und den größeren Provinzstädten tragen viele Frauen farbenfrohe Kopftücher, unter denen oft der Haaransatz herausschaut.

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Teheran – Seit März konfiszierte die Verkehrspolizei nach Angaben vom Dienstag mehr als 40.000 Fahrzeuge von Frauen, die im Auto ihr Haar nicht unter einem Kopftuch verborgen hatten.

In den meisten Fällen seien die Autos beschlagnahmt und die Fälle an die Justiz übermittelt worden, sagte Brigadegeneral Teymur Hosseini laut einem Bericht der Nachrichtenagentur Isna.

Die Polizei hatte im November angekündigt, Autos, in denen eine gar nicht oder "schlecht" verschleierte Frau sitze, würden für eine Woche beschlagnahmt. Seit der islamischen Revolution 1979 gelten im Iran strenge Kleidervorschriften für Frauen jeder Nationalität und Religionszugehörigkeit. Dazu gehört die Kopftuchpflicht ebenso wie das Tragen weiter Kleidung. In den vergangenen Jahren handhabten allerdings viele Frauen die Vorschriften locker.

In der Hauptstadt Teheran und den größeren Provinzstädten tragen viele Frauen farbenfrohe Kopftücher, unter denen oft der Haaransatz herausschaut, sowie eng anliegende Hosen zu knielangen Mänteln anstatt des traditionellen langen schwarzen Tschadors, der auf dem Land noch vorherrscht. Polizeipatrouillen überwachen jedoch das Einhalten der Kleidervorschriften, wobei die Beamten auch Hinweise von Informanten nutzen. (APA, 15.12.2015)