Bild nicht mehr verfügbar.

Polizeistation in Kandahar nach einem Taliban-Angriff, 8. Dezember 2015

Foto: AP/Allauddin Khan

Kabul/Washington – Die Sicherheitslage in Afghanistan hat sich einem Bericht des US-Verteidigungsministeriums zufolge im zweiten Halbjahr 2015 verschlechtert. In den vergangenen sechs Monaten hätten die Attacken der radikalislamischen Taliban zugenommen, heißt es in dem am Dienstag veröffentlichten Bericht.

Sowohl unter den Taliban als auch in den Rängen der afghanischen Sicherheitskräfte seien mehr Menschen bei Kämpfen ums Leben gekommen. Die Taliban stellten vor allem in ihren traditionellen Hochburgen wie der Provinz Helmand eine Bedrohung dar, schrieb das Pentagon. Auch in anderen Landesteilen, etwa in der Stadt Kunduz in Nordafghanistan, hätten die Aufständischen vorübergehend für "Instabilität" gesorgt. Allerdings hätten die afghanischen Sicherheitskräfte weiter die Kontrolle über "alle großen Bevölkerungszentren" des Landes.

Wegen der verschlechterten Sicherheitslage hatte die Nato bereits Anfang Dezember beschlossen, im kommenden Jahr in praktisch unveränderter Stärke von etwa 12.000 Soldaten in Afghanistan zu bleiben. Der 2001 begonnene Kampfeinsatz war vor knapp einem Jahr beendet und durch die Ausbildungs- und Unterstützungsmission der NATO "Resolute Support" abgelöst worden. Die deutsche Bundeswehr soll 2016 ihren Einsatz in Afghanistan sogar leicht ausweiten. Das neue Mandat mit einer Obergrenze von 980 Soldaten soll Mitte Dezember endgültig vom Bundestag verabschiedet werden. (APA, 15.12.1015)