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Gammelfleisch-Alarm! Diese Herrschaften sind offenbar schon etwas länger unterwegs.

Foto: APA/EPA/JEFFREY ARGUEDAS

London – Alljährlich in der Vorweihnachtszeit präsentiert das renommierte "British Medical Journal" (BMJ) ein Bündel Studien, die einen besonderen Spagat zu bewältigen haben: Die Themen sind augenzwinkernd bis satirisch gemeint – die Art ihrer Behandung jedoch ist eine streng wissenschaftliche.

Ein Sprecher des BMJ fasste dies heuer so zusammen: "Das Thema mag eigenartig und lustig sein, aber die Forschungsmethoden müssen wissenschaftlichen Standards entsprechen." Nicht jeder vermag diese Art Humor zu erkennen, wie im vergangenen Jahr ein paar selbsternannte "Aufdeckerjournalisten" zeigten, die das Ganze als herkömmlichen Hoax fehlinterpretierten und mit ihrer Recherche hausieren gingen, wer auf diesen vermeintlichen Hoax so alles hereingefallen sei und deshalb von diversen Redaktionen (inklusive der Deutschen Presseagentur) sofort gekündigt werden müsse.

Breite Themenpalette

Zum heurigen Themenpaket (das wir noch der Reihe nach abhandeln werden) zählen Studien darüber, wo der Geist von Weihnachten im Gehirn sitzt, sowie über die Auswirkungen von Gruselfilmen auf das Blut der Zuschauer, die Anzahl von Schnurrbartträgern in medizinischen Führungspositionen und ... ein Thema, das einfach nicht totzukriegen ist: Zombies.

Zombie-Studien gab es in den vergangenen Jahren zuhauf. Dennoch kommen die Forscher im BMJ zum – natürlich nicht ernstgemeinten – Schluss, dass dringend mehr Geld für Forschungen zum Thema Zombie-Epidemien gebraucht werde, um "der lauernden Bedrohung durch eine apokalyptische Erkrankung" die Stirn zu bieten.

Als Begründung legte das Team um Tara Smith von der Kent State University in den USA eine Studie vor, die das Thema umfassend behandelt: Von den Symptomen, an denen man erkennen kann, ob man den Weg der Zombifizierung eingeschlagen hat, über den Ansteckungsweg, Behandlung und Vorbeugung bis zu allen möglichen weiteren Aspekten. Unterlegt wird die Studie mit ausführlichen Fußnoten und Quellenangaben, darunter Verweise auf Zombie-Filme wie "28 Days Later" oder "Die Nacht der lebenden Toten".

--> BMJ: "Zombie infections: epidemiology, treatment, and prevention"

(jdo, APA, 16. 12. 2015)