Prag – Der tschechische Bildhauer Aleš Veselý ist tot. Er starb am Montag im Alter von 80 Jahren, wie die Föderation jüdischer Gemeinden am Mittwoch in Prag mitteilte. Zu seinen letzten Werken zählte das Mahnmal "Tor zur Niemalswiederkehr" am Bahnhof Prag-Bubny. Die Nazis hatten von dort im Zweiten Weltkrieg rund 50 000 Juden in Konzentrationslager transportiert.
Das Objekt besteht aus einem Gleis, das in den Himmel ragt. "Ich hatte sehr persönliche Beweggründe, denn von meinen nächsten Verwandten kehrten 42 Menschen nicht zurück", hatte Veselý dazu vor kurzem der Agentur CTK gesagt.
Veselý griff bei der Schaffung seiner monumentalen Kunstwerke oft auf Industrieschrott zurück, so auch bei der Stahlcollage "Iron Report" im Bochumer Stadtpark. Während des Kommunismus lebte er jahrelang zurückgezogen. Nach der demokratischen Wende von 1989 wurde er Professor an der Akademie der Bildenden Künste in Prag, wo er bis vor wenigen Jahren lehrte. (APA, 16.12.2015)