Wien – Dem starken Finish im vierten Quartal zum Trotz hat die weltweite Anzahl an Börsengängen in diesem Jahr das Niveau von 2014 knapp verfehlt – nämlich mit 1.218 Transaktionen um rund zwei Prozent. Die schwerste Emission war knapp vor Jahresende die Platzierung der japanischen Post, die in drei Unternehmensteile aufgespalten und um umgerechnet 11,9 Milliarden Dollar an Investoren verkauft wurde.

Übers Jahr gesehen waren große Platzierungen eher rar, weshalb sich laut der Beratungsgesellschaft EY das gesamte Emissionsvolumen um ein Viertel auf knapp 196 Milliarden Dollar verringerte. Trotzdem zieht EY-Partner Gerhard Schwartz für 2015 eine grundsätzlich positive Bilanz: "Gestützt wird der Markt von der Niedrigzinspolitik der Notenbanken und den – trotz hoher Volatilität – insgesamt guten Bewertungsniveaus."

41 Prozent weniger Börsengänge an Wall Street

Einen deutlichen Einbruch verzeichnete die Wall Street, wo die Zahl der Börsengänge um 41 Prozent und das Volumen sogar um fast zwei Drittel zurückgegangen ist. In China inklusive Hongkong nahmen trotz eines zeitweiligen behördlichen Emissionsverbots die Börseneinführungen deutlich zu, Europa entwickelte sich stabil.

In Europa verzeichnete Großbritannien die regste Emissionstätigkeit, 36 Börsenneulinge erlösten insgesamt 14,3 Milliarden Dollar. In Deutschland sorgten 15 Börsengänge für ein Gesamtvolumen von 7,1 Milliarden Dollar – mehr als doppelt so viel wie 2014. Flaute herrschte hingegen an der Wiener Börse, wo es heuer keine Neueinführungen gab. (aha, 17.12.2015)