Screenshot: Science Magazine

Kolibris sind eindrucksvolle Vögel: Mit 50 Flügelschlägen pro Sekunde legen die gefiederten Winzlinge in dieser kurzen Zeitspanne bis zu 12 Meter zurück. Der rasante Flügelschlag hat freilich auch seinen Preis: Wer seine Extremitäten so rasant bewegt, kann durchaus Probleme mit Überhitzung bekommen, denn im Unterschied zu Säugetieren schwitzen Vögel nicht, wenn sie zu viel Wärme produzieren.

Wie Kolibris mit dieser Gefahr umgehen, haben nun US-Forscher von der George Fox University in Oregon und der University of Montana im Fachjournal "Royal Society Open Science" beschrieben – und ihre Erkenntnisse mit einem farbenfrohen Video untermauert. Offenbar nutzen die kleinen Vögel ihre ungefiederten Körperregionen – und hier speziell die Beine, die Augen und die Achseln unter ihren Flügeln – um während des Fluges ihre Körpertemperatur zu regulieren.

Um zu das herauszufinden, richteten die Wissenschafter Infrarot-Kameras auf Sternelfen (Selasphorus calliope), eine Kolibris-Spezies, die in Kanada und den nordwestlichen USA beheimatet ist, und ließen sie im Windkanal fliegen. Die beeindruckenden Bilder enthüllten Hotspots unter den Flügeln, an den Beinen und rund um die Augen der Kolibris, die bis zu 8 Grad Celsius wärmer waren als der übrige Körper.

Langsamer Flug bringt kaum Kühlung

Je nach Fluggeschwindigkeit nutzten die Vögel eine andere Region, um die überschüssige Körperwärme loszuwerden. Am schwierigsten fiel es den Kolibris, ihre Temperatur konstant zu halten, wenn sie langsam flogen, denn dann trug der Luftstrom am wenigsten zum Abführen der überschüssigen Wärme bei. Die Wissenschafter befürchten allerdings, dass der Klimawandel es einigen Kolibriarten künftig immer schwieriger machen dürfte, während ihres anstrengenden Fluges gleichsam cool zu bleiben. (red)

--> Science Magazine-Video: "How hot hovering hummingbirds beat the heat with their feet."

--> Royal Society Open Science: "Heat dissipation during hovering and forward flight in hummingbirds."

(red, 25.12.2015)