Peking – China hat sein erstes Weltraumteleskop ins All geschickt. Eine Rakete vom Typ "Langer Marsch-2D" brachte das Teleskop namens "Wukong" am Donnerstag vom Raumfahrtzentrum Jiuquan am Rande der Wüste Gobi aus in seine Umlaufbahn, wie staatliche Medien berichteten. Benannt ist das Instrument nach Sun Wukong, dem König der Affen – einem übernatürlichen Wesen aus der chinesischen Mythologie.
Das Forschungsziel ist ehrgeizig: Das knapp zwei Tonnen schwere Teleskop soll in 500 Kilometern Höhe vor allem neue Erkenntnisse über die Dunkle Materie sammeln – erste Ergebnisse werden in der zweiten Hälfte des kommenden Jahres erhofft. Rund 100 Wissenschafter werden die Daten auswerten.
Hintergrund
Die "gewöhnliche" Materie, die alles umfasst, was wir im Universum sehen, und aus der von Sternen über Planeten bis zu kosmischem Staub alles besteht, was wir bislang kennen, macht nach dem Standardmodell der Kosmologie nur etwa vier Prozent des Masse- bzw. Energiegehalts des Universums aus.
23 Prozent entfallen auf die Dunkle Materie, zu deren Wesen es viele Theorien, aber noch immer keinen einzigen Beleg gibt – weltweit fahnden daher Forscher nach Dunkler Materie. Der Löwenanteil – nämlich etwa 73 Prozent – entfällt allerdings auf einen noch rätselhafteren Faktor, nämlich die Dunkle Energie, die die beschleunigte Expansion des Universums erklären soll. (red, APA, 17. 12. 2015)