Das erste Cover am 5. Oktober 1998.

Foto: Format

Das letzte Cover am Donnerstag, 17. Dezember.

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Wien – Was am 5. Oktober 1998 unter Wolfgang Fellner mit den "neuen Roten" Viktor Klima, Tony Blair und Gerhard Schröder am Cover begann (siehe links), endete am Donnerstag in Pink: mit den Trends 2016. Ein Trend im nächsten Jahr sind wohl Fusionen – etwa jene im Hause der Verlagsgruppe News, die wie berichtet ihre Wirtschaftsmagazine Format und Trend zusammenlegt, um am 22. Jänner unter der Marke Trend nur noch ein Heft mit wöchentlicher Frequenz herauszugeben. Mit neuem Layout erscheint zudem einmal im Monat eine Premium-Ausgabe.

Den Abschied als Aufbruch verstehen möchte der langjährige Chefredakteur Andreas Weber. Er wird das Blatt gemeinsam mit Andreas Lampl leiten. "Wir werden das Beste aus beiden Welten anbieten", sagt Weber zum STANDARD. "Schnelle Hintergrundstorys" wie in Format und "tiefrecherchierte Geschichten", für die der Trend stehe.

Zur inhaltlichen Neupositionierung sagt Weber, dass er die "Kommentarkompetenz" stärken möchte, auch die internationale Berichterstattung solle mehr in den Fokus rücken.

20 Fixe sollen das Blatt machen

Nachdem Format bereits personell erschlankt ist, soll es keinen weiteren Personalabbau geben. 20 fixe Journalisten seien künftig gemeinsam am Werk. Bisherige Abos der beiden Blätter werden zusammengeführt. Die Überschneidung zwischen Format- und Trend-Abonnenten liege bei etwa 20 Prozent. Im ersten Schritt müssten die "vorhandenen Abonnenten und Käufer für unser neues Produkt begeistert werden", so Weber. Danach gelte es, neue zu überzeugen.

Laut Zahlen der letzten Mediaanalyse kam das Format zuletzt auf eine Reichweite von 1,8 Prozent, der Trend lag bei 2,7 Prozent.

Nach Print wartet mit Online eine Baustelle, die sicher nicht kleiner ist. Was genau von Vertriebsseite geplant ist, weiß Weber nicht, nur so viel: "Das Printprodukt hat derzeit Priorität, wir wollen aber ein Onlineangebot machen, das ebenfalls angenommen wird und monetarisiert werden kann." User, die format.at ansteuern, werden auf trend.at umgeleitet.

Die Verlagsgruppe News schraubt derzeit an mehreren Online-Portalen. Der schon für Herbst avisierte neue Auftritt von news.at verzögert sich noch. Seit kurzem vertreibt das Nachrichtenmagazin profil einzelne Artikel aus dem Heft über den Paywall-Anbieter Blendle. Weitere Titel würden folgen, hieß es zuletzt. (Oliver Mark, 17.12.2015)