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Zu magere Models auf den Laufstegen sollen in Frankreich der Vergangenheit angehören.

Foto: Reuters

Paris – Zu magere Models sollen in Frankreich künftig nicht mehr auf den Laufsteg kommen. Das Parlament beschloss am Donnerstag endgültig ein Gesetz, das gefährliches Untergewicht bei Models verhindern soll. Die Nationalversammlung nahm die Regelung als Teil einer umstrittenen Gesundheitsreform an.

Um bei Modeschauen und Fotoshootings in Frankreich arbeiten zu können, brauchen Models künftig eine medizinische Bescheinigung, dass ihr Gesundheitszustand mit dem Beruf vereinbar ist. Zentraler Faktor ist dabei der Body-Mass-Index (BMI) – die genauen Kriterien müssen noch von einer Fachbehörde festgelegt werden.

Geldstrafe und Gefängnis

Wer Models ohne Bescheinigung beschäftigt, dem drohen sechs Monate Gefängnis und 75.000 Euro Strafe. Die Regelung ist weniger strikt als das ursprünglich geplante Verbot, das die Abgeordneten in der ersten Lesung im Frühjahr beschlossen hatten. Demnach hätte die Behörde einen Mindest-BMI festgelegt. Modelagenturen hatten damals kritisiert, es sei falsch, Schlankheit von Models mit Magersucht als seelisch bedingter Krankheit zu vermischen. Der Body-Mass-Index setzt das Gewicht ins Verhältnis zur Körpergröße.

Ein Verbot von Magermodels gibt es bereits in Israel. Italien einigte sich mit den Modeverbänden 2006 auf eine Grundsatzerklärung gegen Magersucht. Auch in anderen europäischen Ländern wird das Problem immer wieder diskutiert. Oft gibt es Selbstverpflichtungen von Verbänden und Modedesignern, auf Magermodels zu verzichten. (APA, 18.12.2015)