Niamey – Im westafrikanischen Niger ist nach den Angaben von Präsident Mahamadou Issoufou ein Putschversuch niedergeschlagen worden. Die Regierung habe einen "Versuch zur Destabilisierung der Institutionen" vereitelt, sagte Issoufou am Donnerstag in einer Fernsehansprache. Die Putschisten hätten versucht, die "demokratisch gewählten Institutionen zu stürzen". Dabei hätten sie auch die Luftwaffe einsetzen wollen. Bis auf einen seien sämtliche Verschwörer gefasst worden, die Lage sei "ruhig und unter Kontrolle".

Die nigrische Presse hatte am Montag von Festnahmen in den Reihen des Militärs berichtet, die Behörden hatten sich dazu jedoch zunächst nicht geäußert. Den Berichten zufolge ist unter den Festgenommene auch der Kommandant der Luftwaffe, Souleymane Salou, der 2010 unter Issoufous Vorgänger, dem Militärmachthaber General Djibo Salou, Generalstabschef der Armee war.

2011 hatte Präsident Issoufou ebenfalls von einem gescheiterten Staatsstreich berichtet. Den Behörden zufolge wurden damals zehn Militärs festgenommen. Im Februar finden in Niger Präsidentschaftswahlen statt. Issoufou strebt dabei eine zweite Amtszeit an. (APA, 18.12.2015)