Der aktuelle Bericht stellt kein Rating dar. Österreich droht aber der Verlust der Bestnote Aaa, Ende Oktober senkten die Bonitätswächter den Ausblick von stabil auf negativ.

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Wien – Die Ratingagentur Moody's erwartet weiterhin eine gedämpfte Entwicklung des Wirtschaftswachstums in Österreich. Bis 2019 soll laut einem in der Nacht auf Freitag veröffentlichten Bericht das Wachstum bei durchschnittlich 1,2 Prozent liegen. Die größte Herausforderung für die Regierung sei dabei, die Staatsschulden zu reduzieren.

Positiv und "ausgleichend" hob die US-Agentur die hohe "debt affordability" (Zinsen der Staatsschulden im Verhältnis zu den Einnahmen des Staates) hervor, sowie starke staatliche Institutionen und "glaubhafte" Strategien. Zwar werde das Wirtschaftswachstum in den kommenden Jahren stetig leicht ansteigen – vor allem weil sich der private Konsum dank der Steuerreform erholen werde. Die Wirtschaftsleistung werde aber unter dem Niveau vor der globalen Finanzkrise bleiben, so Moody's-Anlayst Sebastian Becker in dem Bericht "Kreditanalyse: Regierung Österreichs". Die Alpenrepublik werde künftig wohl anfälliger für wirtschaftliche und finanzielle Schocks sein als vor der Krise.

Als Hindernisse für ein mittelfristiges Wachstum ortet Moody's einerseits die hohen Steuern auf Arbeit, andererseits die vergleichsweise geringe Beteiligung von Frauen und älteren Menschen am Arbeitsmarkt. (APA, 18.12.2015)