Das Kraftwerk Donaustadt ist eines von mehreren Stromerzeugungsanlagen, die heuer deutlich öfters zur Stabilisierung des österreichischen Stromnetzes herangezogen wurden. Wien Energie, der das Kraftwerk gehört, hat damit gutes Geld verdient.

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Wien – Wien Energie, die die Haushalte in Wien und etwa 80 Umlandgemeinden mit Strom, Gas und teilweise auch Wärme beliefert, wird immer mehr zum Nothelfer – und verdient gut damit. In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahrs gab es 70 bis 80 Abrufe von Kraftwerksleistung durch die Verbund-Tochter Austrian Power Grid (APG), die für die Netzstabilität verantwortlich ist. Das sei drei- bis viermal mehr gewesen als in der Vergleichsperiode 2014, sagte Wien-Energie-Vorstandsdirektorin Susanna Zapreva bei der Präsentation der Quartalszahlen.

Wien Energie habe dafür "einen zweistelligen Millionen-Euro-Betrag" lukriert. Obwohl man mit Engpassmanagement – wie andere Energieversorger auch – gutes Geld verdiene, macht sich Zapreva für ein anderes Modell stark. Demnach sollte APG Reservekapazitäten mehrjährig ausschreiben. Das erleichtere die Planung der Energieversorger, die für das Vorhalten von Kraftwerksleistung für Notfälle entschädigt würden, erhöhe aber auch die Versorgungssicherheit im Land.

Laufender Mitarbeiterabbau

In den ersten drei Quartalen 2015 hat Wien Energie mehr Strom, Gas und Wärme produziert und verkauft als zwischen Jänner und September 2014. Bei einem um 2,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro gestiegenen Umsatz hat sich das Betriebsergebnis auf 98,9 (Vorjahresperiode: 16,1) Millionen Euro mehr als versechsfacht. Diese Performance werde man bis zum Jahresende allerdings nicht beibehalten können, sagte Finanzchef Peter Gönitzer. Grund sei eine erforderliche Neubewertung von Pensionsrückstellungen, die auf das Ergebnis drücke.

Die besseren Zahlen in den ersten drei Quartalen seien auch Folge des Ergebnis- und Effizienzsteigerungsprogramms, das bis 2017 in Summe 86 Millionen Euro Einsparungen bringen soll. Bis Ende 2015 werde man fast ein Drittel der Summe bereits realisiert haben. Die Zahl der Mitarbeiter ist um knapp 50 auf aktuell 2.687 zurückgegangen und werde tendenziell weiter sinken. (Günther Strobl, 18.12.2015)