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Illu.: REUTERS/ESO L. Calçada/N. Risinger

In der Science Fiction heißen sie Arakis, Tatooine oder Vulkan, in unserem realen Universum tragen Exoplaneten dagegen nicht ganz so wohlklingende Namen: In der Regel heißen sie, wie ihre Zentralgestirne, ergänzt um einen Buchstaben – beispielsweise Wolf 1061c, jener neu entdeckte potenziell lebensfreundliche Exoplanet, der nur 14 Lichtjahre von der Erde entfernt liegt.

Zumindest bei 14 Sternen und ihren insgesamt 31 Exoplaneten hat sich dies nun allerdings geändert: Ein öffentlicher Wettbewerb der International Astronomical Union (IAU) hatte zur Benennung dieser kosmischen Objekte aufgerufen und das Ergebnis ist nun präsentiert worden. Manch einer hatte sich vermutlich etwas mehr Phantasie erwartet, wenn es um die Benamung ferner, exotischer Welten geht.

Tatsächlich fielen die die Bezeichnungen großteils reichlich konventionell aus. Viele tragen die Namen allgemein bekannter Gottheiten, mythologischer Wesen oder andere markante Fixpunkte aus der europäischen Geschichte: So erhielt etwa 51 Pegasi, der erste sonnenähnliche Stern, der von einem Exoplaneten begleitet wird, den Namen Helvetios; der einzige bestätigte Exoplanet des Systems heißt von nun an Dimidium. Helvetios leitet sich von einem keltischen Stamm ab, Dimidium ist das lateinische Wort für "die Hälfte" und spielt auf die Masse des Exoplaneten an, die rund halb so groß ist wie die unseres Jupiters.

Wissenschaftlich kaum relevant

Alle Ergebnisse und die nicht berücksichtigten Namensvorschläge des Wettbewerbs sind auf den Internetseiten der IAU nachzulesen. Mitgestimmt haben mehr als eine halbe Million Teilnehmer, die Namensvorschläge kamen von amateurastronomischen Vereinigungen. Im wissenschaftlichen Alltag werden aber auch weiterhin nur die alten systematischen Bezeichnungen geführt, wie die IAU erklärte. Damit bleibt fraglich, ob sich die neuen Stern- und Exoplanetenbezeichnungen langfristig durchsetzen werden. Immerhin hat das freien Onlinelexikon Wikipedia die neuen Namen bereits als Hauptbezeichnungen übernommen. (tberg, 19.12.2015)